LIEBE FORTBILDUNGSINTERESSIERTE,
wir freuen uns, mit Ihnen gemeinsam die erfolgreiche Fortbildungsreihe unseres Bildungsforums auch im Jahr 2024 fortzusetzen. Im Jahr 2023 konnten fast alle geplanten Angebote stattfinden und zudem einige Inhouse-Schulungen realisiert werden. Interesse, Neugier und Vertrauen – Danke an alle Kursteilnehmer*innen und Referent*innen.
Was erwartet uns in den nächsten Monaten? Neu sind spezifische Bildungsangebote zur Kreativitätsentwicklung oder zum Umgang mit Desorganisierten Lebensweisen. Menschen, die sich als Quereinsteiger*innen in die Komplexität der Sozialpsychiatrie einarbeiten, ermöglichen wir einen Einblick in die psychiatrischen Krankheitsbilder. Alle neuen Seminare sind mit ⍈ gekennzeichnet.
Auch in diesem Jahr greifen wir auf die bewährten und in 2023 besonders gut angenommenen Themen und Seminarangebote zurück und freuen uns, unsere Referent*innen wieder an unserer Seite zu wissen. Wir erwarten Sie und die Vielfalt Ihrer Themen, die Sie, Ihre Kolleg*innen und uns in Beziehung setzen und Interaktionen auslösen. Fragen zu stellen, stößt Entfaltung an. Lassen Sie uns in unseren Seminaren gemeinsam verstehen und offen sein für diverse Betrachtungsweisen – nehmen Sie Lösungsstrategien und Fachwissen mit in Ihren Arbeitsalltag – wir freuen uns auf Sie!
Als Tagungsorte werden wir Ihnen wieder die Seminarräume im Forum Alstertal in Hamburg Poppenbüttel und die GLS Bank in der Innenstadt zur Verfügung stellen.
Interessierte Teilnehmer*innen können sich über www.bildungsforum-hamburg.com informieren und per Email unter kontakt@bildungsforum-hamburg.com anmelden und gerne ergänzende Informationen erhalten.
Herzliche Grüße vom bildungsforum-hamburg e.V.
Der Vorstand des bildungsforum hamburg e.V.
freut sich sehr darüber, daß wir ab 2024 zertifiziert sind.
Leitbild des Bildungsforums
Kontakt, Begegnung, Beziehung, Bildung, Kreativität
Es geht in den Seminaren nicht nur um die Vermittlung von Wissen und Informationen, sondern auch um eine Auseinandersetzung mit der eigenen Haltung zu den jeweiligen Themen. Eine stimmige und reflektierte fachliche und auch menschliche Haltung, kann ein unterstützender Faktor in der Ausübung unserer therapeutischen Berufe sein
Haltung speist sich aus eigenen Erfahrungen, Einstellungen, Bewertungen, Informationen, Sichtweisen, Stärken und Schwächen, Vorlieben, Ängsten etc. Da man eigentlich nicht „keine Haltung“ haben kann, ist es überaus sinnvoll, sich mit der eigenen Haltung auseinander zu setzen.
Die Seminare sollen in einer Atmosphäre stattfinden, die Offenheit ermöglicht und gegenseitigen Respekt erwartet.
- Kontakt: die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gehen in Kontakt mit dem jeweiligen Thema, den Dozentinnen und Dozenten und miteinander
- Begegnung: So kommt es zu fachlichen und menschlichen Begegnungen mit anderen, aber auch mit sich selbst
- Beziehung: Bei diesen Begegnungen treten Menschen in Beziehung zueinander, oft ausgelöst durch ähnliche Erfahrungen, ein gemeinsames Interesse an der Lösung von Fragen, Problemen etc. Nicht selten werden diese Gespräche in Pausen fortgesetzt, es werden E-Mail-Adressen oder Handynummern ausgetauscht. Es fördert die Bildung von Netzwerken und Trägerübergreifender Arbeit.
- Bildung: Natürlich wird fachliches Wissen vermittelt, unter Einbeziehung der fachlichen Erfahrungen und Informationen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer
- Kreativität: Die Seminare sollen möglichst kreative Elemente enthalten, weil dies das Lernen unterstützt und eine lebendige Atmosphäre fördert.
KRANKHEITSBILDER UND PRAXIS DER SOZIALPSYCHIATRIE
TRAUMA UND TRAUMAFOLGESTÖRUNG
Wie erkenne ich Trauma und Traumafolgestörungen? Was muss in der Beratung und Behandlung berücksichtigt werden, welche Dynamik entfaltet sich durch ein unbearbeitetes Trauma, und welche Vorkehrungen muss ich treffen, um für die eigene Psychohygiene zu sorgen? Diesen Fragen gehen wir in dem Seminar nach.
Referentin: Andrea MoldzioTeilnehmer*innen: max. 16
Zielgruppe: Fachpersonal
Kosten: 160€
Mittagsverpflegung: nein
MENTALISIEREN: DENKEN UND ARBEITEN MIT DEM BAUCHGEFÜHL – WIE LERNEN WIR, UNS IN ANDERE HINEINZUVERSETZEN?
In der sozialen Arbeit haben wir es immer wieder mit Menschen zu tun, denen es schwerfällt, sich in die Verhaltensweisen ihres Gegenübers hineinzuversetzen. Das kann daran liegen, dass sie im Moment oder dauerhaft Schwierigkeiten haben, zu mentalisieren. Mentalisieren bezeichnet die Fähigkeit, das eigene Handeln und Verhalten oder auch das einer anderen Person in Verbindung mit inneren Zuständen zu bringen und zu interpretieren. Unter inneren Zuständen sind Gefühle, Gedanken, Vorstellungen, Überzeugungen, Wünsche usw. zu verstehen. Es handelt sich dabei um spontan sich einstellende Wahrnehmungen. So können wir beispielsweise in der Regel schnell erfassen, ob eine Handlung, die wir beobachten, mit Absicht oder aus Versehen passiert. Die Fähigkeit zu Mentalisieren wird in der Kindheit erworben Kinder sind dabei auf die Mentalisierungsfähigkeit ihrer Bezugspersonen angewiesen. Was geschieht, wenn diese Fähigkeit nicht richtig erlernt werden konnte? Das Gefühl für das eigene Selbst kann nicht sicher entwickelt werden. Das kann dazu führen, dass neben dem Erleben von Schutz und Sicherheit auch das Verstehen eigener und fremder innerer Zustände und die Fähigkeit, Neues zu erkunden, gehemmt sind.
Peter Fonagy und Kolleg*innen entwickelten das mentalisierungsgestützte Behandlungskonzept (MBT) zunächst für Patient*innen mit Persönlichkeitsstörungen. Inzwischen gibt es viele Erweiterungen. Mentalisieren dient der Regulierung von Emotionen und Beziehungen.
In dem Seminar werden Grundlagen des Mentalisierens sowohl als zentrale Entwicklungsaufgabe in der Kindheit, wie auch als wichtige Fähigkeit von Erwachsenen dargestellt. Für den Umgang mit psychisch erkrankten Menschen und ihren Zugehörigen soll gezeigt werden, wie ihre Mentalisierungsfähigkeit gefördert werden kann. Es besteht die Möglichkeit, eigene Fallbeispiele vorzustellen und zu besprechen.
Referentin: Prof. Dr. med. Miriam HaagenTeilnehmer*innen: max. 16
Zielgruppe: Fachpersonal
Kosten: 160€
Mittagsverpflegung: nein
SCHULDEN IM ARBEITSALLTAG TEIL 1: EXISTENZSICHERUNG – KOMPAKT
In vielen Arbeitszusammenhängen spielen finanzielle Probleme eine immer größere Rolle. Inkassounternehmen und Rechtsanwälte fordern in teilweise unverständlichen und angsteinflößenden Schreiben die Begleichung von Forderungen und schaffen es so, dass die Schuldner*innen aus ihrem Existenzminimum Zahlungen leisten. Oft bleibt dann kein Geld mehr für Miete, Strom, wichtige Versicherungen und Lebenshaltung. Es kommt zu Mietvertragskündigungen, zur Einstellung der Stromversorgung, zum Notlagentarif in der Krankenkasse. Kommen dann noch Kontopfändungen oder andere Zwangsvollstreckungsmaßnahmen hinzu, wird die Situation immer bedrohlicher.
Im Rahmen des Kompaktseminars sollen Erste Hilfe – Maßnahmen und Unterstützungsmöglichkeiten bei genau diesen Herausforderungen im Mittelpunkt stehen. Fachkräfte der Sozialen Arbeit erhalten anwendungs- und lösungsorientiertes Handlungswissen.
Wir möchten auf den zweiten Teil dieser Fortbildung im Oktober hinweisen:
SCHULDEN IM ARBEITSALLTAG TEIL 2: Lösungsstrategien – kompakt
Termin: 16. Oktober 2024 | Beschreibung: Seite 21
Teilnehmer*innen: max. 25
Kosten: 70€
Mittagsverpflegung: nein
ARBEITEN IM GESUNDHEITSSYSTEM: RESILIENZ STÄRKEN – BURNOUT VERMEIDEN
Die Corona Krise hat noch einmal mehr deutlich gemacht, dass Mitarbeiter*innen im Gesundheitssystem besonderen Risiken ausgesetzt sind. Gleichzeitig ist unsere Bereitschaft, uns auch um die eigene Gesundheit zu kümmern, aus verschiedenen Gründen beschränkt. Ein gutes Gesundheitsmanagement ist aber eine Voraussetzung dafür, dass wir unsere Aufgaben langfristig erfüllen können und dabei selber zufrieden und gesund bleiben.
In diesem Seminar werden die besonderen Risiken beleuchtet, mit denen wir in unserem Beruf konfrontiert werden: dazu zählen neben den äußeren Risiken auch die „inneren“ Gefahren, die sich aus unserem Rollenverständnis und unserer Sozialisation ergeben. Diskutiert wird auch die Frage, wie unterschiedliche Generationen mit ihrer Gesundheit umgehen. Schließlich diskutieren wir unsere Resilienzfaktoren, die wir dazu nutzen können, auch unter Druck die Freude an unserer Arbeit nicht zu verlieren.
Impulsvortrag: was macht uns krank – was hält uns gesund ? (ca. 90 Minuten)
Gruppenarbeit: Warum sind wir so leicht zu kränken? Kränkungssituationen und ein konstruktiver Umgang mit diesen.
Gemeinsame Diskussion: Warum sind wir so leicht zu kränken? Was können wir dagegen tun?
Erfahrungsaustausch: Gesundheitsmanagement in Ihrem Bereich: Anspruch und Wirklichkeit. Was ist da, was fehlt? Welche Herausforderungen erwarten uns?
Teilnehmer*innen: max. 16
Zielgruppe: Fachpersonal
Kosten: 160€
Mittagsverpflegung: nein
PSYCHOSE UND SUCHT … ZWISCHEN GUMMIBAND UND MASCHENDRAHT
Der Schwerpunkt des Seminars widmet sich dem praxisrelevanten Umgang mit sogenannten „Systemsprengern“.
Am Beispiel der Wirkungsweise verschiedener Suchtmittel soll die spezifische Wechselwirkung zwischen den beiden Einzelerkrankungen beleuchtet werden. An praxisorientierter Fallarbeit und am Beispiel eines Teams, das diese Arbeit leistet, werden die Besonderheiten und die damit verbundenen Chancen, aber auch die Fallstricke erarbeitet und aufgezeigt, die eine Arbeit bzw. den Umgang mit den sogenannten Doppeldiagnosepatienten mit sich bringt.
Ziel des Seminars ist eine sichere Herangehensweise im Umgang mit Psychose- und Sucht-Patienten, sowie eine sinnvolle Vernetzung zum Wohle des Klienten.
Referent: Wolfgang HackeTeilnehmer*innen: max. 16
Zielgruppe: Fachpersonal
Kosten: 160€
Mittagsverpflegung: nein
MOTIVIERENDE GESPRÄCHSFÜHRUNG – FÖRDERN VON VERÄNDERUNGSMOTIVATION
Viele unserer Klient*innen wollen sich ändern und gleichzeitig auch nicht. Die Ambivalenz bzw. das Dilemma der Veränderung ist allseits bekannt. In diesem praxisnahen Workshop sollen Grundlagen, Prinzipien und Methoden der motivierenden Gesprächsführung vermittelt werden.
Der Workshop verfolgt dabei das Ziel, die Teilnehmer*innen mit dem zugrundeliegenden „Spirit“ der motivierenden Gesprächsführung vertraut zu machen. Gleichzeitig sollen Teilnehmer*innen die vielfältigen Prinzipien und Methoden der motivierenden Gesprächsführung näher kennenlernen und bei angeleiteten Übungen erste Erfahrungen mit der praktischen Umsetzung machen. Es sollen Möglichkeiten zur Selbstreflektion und zum Erfahrungsaustausch angeboten werden.
Referentin: Jasmin SchönfeldTeilnehmer*innen: max. 16
Zielgruppe: Fachpersonal
Kosten: 300€
Mittagsverpflegung: nein
GRUPPENDYNAMIK UND GRUPPENLEITUNG
Einen großen Teil unseres Lebens verbringen wir in Gruppen. Wir brauchen andere Menschen, um uns zu fühlen und zu wissen, wer wir sind, Verbundenheit und Freude zu erleben, um unsere Ziele zu erreichen und uns weiterzuentwickeln.
In der ambulanten sozialpsychiatrischen Arbeit können Gruppen dabei unterstützen, dass Menschen sich wieder als einen Teil einer Gemeinschaft erleben können und ermutigt werden, gesundende Prozesse aufzugreifen. So individuell jeder Mensch ist und so unterschiedlich Gruppen sein können, gibt es Abläufe und Dynamiken, die sich wiederholen, wenn wir sie als solches erkennen lernen. Für eine gelungene Anleitung einer Gruppe können wir uns Basics aneignen und unsere Wahrnehmung schärfen, was in einer Gruppe gerade geschieht.
Es werden bewährte Methoden und Techniken zur Leitung und Durchführung von Gruppensituationen vorgestellt. Eigene Praxisbeispiele können gerne mitgebracht werden.
Referentin: Marion PetersenTeilnehmer*innen: max. 25
Zielgruppe: Fachpersonal
Kosten: 300€
Mittagsverpflegung: nein
SCHIZOPHRENIE – DAS WESEN DER SCHIZOPHRENIE …
… ist bis heute mit Blick auf die Ursachen und Entstehungsbedingungen nicht sicher geklärt.
Dieses Seminar vermittelt zunächst einen kompakten Überblick zu Symptomatik, Verläufen und Behandlungsmöglichkeiten der Störungsbilder im schizophrenen Formenkreis. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Auseinandersetzung mit den verschiedenen Theorien zur Entstehung und Verursachung der Erkrankung. Über einen verstehenden Zugang psychotischen Erlebens werden adäquate Formen von Kontakt, Begegnung und professionellem Umgang mit an Schizophrenie Erkrankten entwickelt.
Teilnehmer*innen: max. 16
Zielgruppe: Fachpersonal
Kosten: 160€
Mittagsverpflegung: nein
DESORGANISIERTES WOHNEN (PATHOLOGISCHES SAMMELN) IN DER SOZIALEN ARBEIT
Messie-Syndrom, Wertbeimessungsstörung, Verwahrlosung, Sammeln und Horten … das Phänomen Wohnungsdesorganisation ist nicht nur in seiner Begrifflichkeit vielschichtig. Die von Desorganisation Betroffenen haben hochkomplexe Hilfebedarfe, zugleich sind sie als „Messies“ medial stigmatisiert und gesellschaftlich ausgeschlossen. Erhalten betroffene Personen keine gelingende Unterstützung, spitzen sich meist auch weitere Problemlagen neben der prekären Wohnsituation zu. Dem Handlungsdruck von Seiten der Vermieter/innen und Behörden steht ein Hilfesystem gegenüber, das kaum adäquate Unterstützungsangebote vorhalten kann und auch Berufsbetreuer/innen oftmals hilflos mit der Komplexität der Problemlagen desorganisiert lebender Menschen konfrontiert sind.
Die Fortbildung vermittelt Kenntnisse zum Entstehungshintergrund, zum Erscheinungsbild und zu Handlungsmöglichkeiten im Kontext von Wohnungsdesorganisation und gibt den Teilnehmenden die Möglichkeit, sich kritisch mit der eigenen Haltung zu desorgansiertem Wohnen auseinanderzusetzen.
Teilnehmer*innen: max. 25
Zielgruppe: Fachpersonal
Kosten: 160€
Mittagsverpflegung: nein
NARZISSTISCHE PERSÖNLICHKEITSSTÖRUNG
Narzissmus ist ein Begriff, der auch in der Alltagssprache häufig Verwendung findet. „Die verhält sich total narzisstisch“, oder „das ist ein großer Narzisst“ – mit solchen Aussagen bezeichnen wir oft im Umgang schwierige Menschen, denen wir kritisch gegenüberstehen, obwohl solche Zuschreibungen nicht immer gerechtfertigt sind. Was ist ein gesundes, angemessenes Streben nach Selbstwert, wo fängt der pathologische Narzissmus an? Eine präzise Definition des Begriffs fällt nicht leicht.
Die Häufigkeit der Narzisstischen Persönlichkeitsstörung in der Bevölkerung liegt bei bis zu 2,5 Prozent, je nach verwendeten Diagnosekriterien. Die Patient*innen/Klient*innen sind oft nicht einfach in der Behandlung, nicht selten stellen sie die Kompetenz ihrer Behandler*innen infrage. Die Bereitschaft zur Veränderung und Mitarbeit ist brüchig, gerade zu Beginn eines behandlerischen Prozesses. Von zentraler Bedeutung ist es daher, einen professionellen Umgang zu finden mit Patient*innen/Klient*innen, die narzisstische Persönlichkeitszüge aufweisen.
Im Seminar wird das Störungsbild vorgestellt, ebenso wie das Konzept eines grandiosen und eines vulnerablen Typus des Narzissmus; weiter werden adaptive von maladaptiven narzisstischen
Persönlichkeitsmerkmalen differenziert. Mögliche therapeutische/behandlerische Optionen werden betrachtet und gemeinsam diskutiert. Die Teilnehmer*innen sollten Fälle vorstellen, die gemeinsam betrachtet und diskutiert werden. Hierbei liegt der Fokus auf narzisstischem Verhalten – ob nun im Rahmen einer Narzisstischen Persönlichkeitsstörung oder einer anderen psychischen Störung.
Teilnehmer*innen: max. 16
Zielgruppe: Fachpersonal
Kosten: 160€
Mittagsverpflegung: nein
EVOLUTIONÄRE PSYCHIATRIE – WARUM WIR KEINE SPOCKS SIND
Für gewöhnlich betrachten Therapeuten und andere professionelle Helfer psychische Störungen aus dem Blickwinkel der aktuellen Umstände und der persönlichen Entwicklung des Einzelnen. Dieser Blickwinkel erklärt möglicherweise die Entstehung der aktuellen Krise aber nicht in jedem Fall ihre Ausprägung, sprich die zu beobachtenden psychopathologischen Symptome.
Wie kommt es eigentlich zum Auftreten depressiver Symptome oder Selbstverletzungen?
Warum zeigen sich die Symptome patientenübergreifend in bestimmten Mustern so und nicht anders?
Was geschieht eigentlich bei einer Psychose?
Warum treten mit ihr unter anderem Verfolgungsideen und Stimmenhören auf?
Was heißt „ver-rückt“ werden im Kern unseres Seins?
Welche Rolle spielen bei psychiatrischen Störungen die Gene?
Welche die Emotionen und welche die Kognitionen?
Aus einem evolutionspsychiatrischem Blickwinkel wollen wir uns jenseits der atheoretischen ICD 10 Klassifikation mit den psychotischen Krankheitsbildern, den affektiven Störungen sowie den neurotischen und somatiformen Störungen beschäftigen, um ein strukturelles Verständnis der menschlichen Psyche zu erarbeiten, welches helfen kann im Alltag die schwierige Arbeit der Begleitung und Stabilisierung psychisch Kranker besser balancieren zu können.
Teilnehmer*innen: max. 16
Zielgruppe: Fachpersonal
Kosten: 160€
Mittagsverpflegung: nein
EINE EINFÜHRUNG IN PSYCHIATRISCHE KRANKHEITSBILDER
Es gibt eine Reihe unterschiedlicher Formen psychischer Erkrankungen, mit unterschiedlichen Ursachen und Symptomen. Entsprechend unterschiedlich verhalten sich die Betroffenen z. B. auch in Krisen. Um ihnen angemessen und mit der passenden fachlichen Haltung begegnen zu können, ist ein grundlegender Einblick in diese Thematik für alle Seiten von großem Nutzen. Es soll ein Einblick in mögliche Ursachen, häufige typische Symptome und beispielhafte passende fachliche Interventionen vermittelt werden.
Wir konzentrieren uns dabei besonders auf:
• Schizophrener Formenkreis, Psychosen, Wahn
• Affektive Störungen wie Depressionen und Bipolare Störung
• Persönlichkeitsstörungen
Dieses Seminar ist besonders geeignet für Neu- und Quer-Einsteiger*innen und für Kolleg*innen, die ihr Wissen auffrischen möchten.
Referent: Peter BorchardtTeilnehmer*innen: max. 16
Zielgruppe: Fachpersonal
Kosten: 160€
Mittagsverpflegung: nein
BORDERLINE
Der Umgang mit an Borderline erkrankten Menschen wird sehr häufig als belastend erlebt, von einzelnen Bezugspersonen aber auch von ganzen Teams. In dieser Fortbildung geht es darum, das Krankheitsbild zu verstehen, um eine professionelle, förderliche Haltung zu finden bzw. diese zu bewahren – zum Nutzen für die Betroffenen und natürlich auch für uns selbst und unser Team. Praxisnah mit theoretischen Inputs.
Referent: Peter BorchardtTeilnehmer*innen: max. 16
Zielgruppe: Fachpersonal
Kosten: 160€
Mittagsverpflegung: nein
KRISENINTERVENTION UND SUIZIDALITÄT
Das Erkennen von krisenhaften Entwicklungen und die Durcharbeitung von Krisen soll vermittelt und theoretisch fundiert werden. Hierzu werden Modelle, Methoden und Techniken aus der Krisenintervention vorgestellt und an Beispielen aus der Praxis eingeübt. Dazu gehört auch der Umgang mit Suizidalität.
Referent: Jörg RainalsTeilnehmer*innen: max. 16
Zielgruppe: Fachpersonal
Kosten: 160€
Mittagsverpflegung: nein
ANGSTSTÖRUNGEN
„Wenn einer keine Angst hat, hat er keine Phantasie“ (Erich Kästner)
Angst zu empfinden gehört zu unser aller Leben. Die meisten Menschen sind mit den hilfreichen sowie mit den hinderlichen Einflüssen von Angst auf unser Handeln und Erleben vertraut. Angststörungen liegen vor, wenn Ängste übertrieben oder grundlos auftreten bzw. unrealistisch erscheinen. Angsterkrankungen gehören ebenso wie Depressionen zu den häufigsten psychiatrischen Diagnosen. Die Übergänge zwischen „gesunder“ und „pathologischer“ Angst sind dabei oft fließend.
Das Seminar stellt unterschiedliche Angststörungen ausführlich und mit Fallbeispielen vor und beleuchtet jeweils Fragen von Differentialdiagnostik und Komorbiditäten. Im weiteren geht es um Möglichkeiten und Grenzen der psychiatrischen und der psychotherapeutischen Behandlung sowie um Besonderheiten im Umgang mit dieser Patient*innengruppe.
Referentin: Ninja LüdiTeilnehmer*innen: max. 16
Zielgruppe: Fachpersonal
Kosten: 300€
Mittagsverpflegung: nein
KONFLIKTMANAGEMENT – WAS IST EIN KONFLIKT?
Ein weit verbreitetes Thema welches viele Ebenen anspricht. Ob privat oder beruflich teilen gerade viele Menschen das gleiche Problem.
Bei einem Konflikt denken wir an ein Problem, welches es zu bewältigen gilt. Nach Hesse und Schrader lässt sich der Unterschied der Grundarten klassifizieren. Die Konflikt-Wahrnehmung erkennen ist hier besonders wichtig, um die Ursachen sowie mögliche Lösungsstrategien zu erarbeiten. Es bedarf einer Zielführenden Gesprächsführung im Konflikt und/oder einer Mediation. Besonders Konflikte in Teams führen zu Spaltungen und nicht selten zu Kündigungen.
Teilnehmer*innen: max. 16
Zielgruppe: Fachpersonal, Teamleitung, Führungskräfte
Kosten: 160€
Mittagsverpflegung: nein
SCHULDEN IM ARBEITSALLTAG TEIL 2: LÖSUNGSSTRATEGIEN – KOMPAKT
Auch wenn die existenziellen Notwendigkeiten wie Wohnen, Krankenversicherung, Umgang mit dem Gerichtsvollzieher sowie Einkommenssicherung erstmal geregelt und der finanzielle Alltag der Schuldner*innen stabilisiert sind, die auslösenden Schulden sind meistens immer noch in erheblicher Höhe da.
Im zweiten Teil der Seminarreihe geht es nun um die Analyse der Überschuldungssituation, erste Schritte im Umgang mit Gläubigern und Regulierungsmöglichkeiten. Dazu gehören auch die Vermittlung erster Kenntnisse der Forderungsüberprüfung sowie ein Überblick über das Verbraucherinsolvenzverfahren. Denn eine Entschuldung ist für die meisten Schuldner*innen möglich und auch gesellschaftlich gewollt.
Teilnehmer*innen: max. 25
Kosten: 70€
Mittagsverpflegung: nein
GRUPPENTRAINING SOZIALER KOMPETENZEN NACH HINSCH UND PFINGSTEN
Im diesem Seminar werden ausführliche Kenntnisse über das „Gruppentraining Sozialer Kompetenzen“ nach Hinsch und Pfingsten vermittelt. In den beiden Tagen sammeln die Teilnehmer*innen erste Erfahrungen in der Anwendung der Arbeitsmaterialien und dem Durchführen von Rollenspielen. Mit Blick auf besondere Arbeitsbedingungen und einer eventuell notwendigen Modifikation ist das Ziel des Seminars, dass die Teilnehmer*innen das Gruppentraining anbieten oder Teile daraus in den Arbeitsalltag integrieren können.
Neben der therapeutischen Relevanz bietet das Seminar gleichzeitig auch Anregungen und Denkanstöße für die persönliche Entwicklung.
Referentin: Regine MüllerTeilnehmer*innen: max. 16
Zielgruppe: Willkommen sind alle im sozialtherapeutischen Kontext tätigen Berufsgruppen
Kosten: 300€
Mittagsverpflegung: nein
DAS SPANNUNGSVERHÄLTNIS „NÄHE – DISTANZ“ IN PROFESSIONELLEN BEZIEHUNGEN
Wie komme ich immer wieder in eine angemessene Balance?
Arbeit mit Klient*innen ist vor allem dann erfolgreich, wenn ein „Arbeitsbündnis“ geschlossen werden kann. Dies setzt Beziehungsarbeit voraus für die Entwicklung von Vertrauen, Offenheit, Zuverlässigkeit. Als Fachkräfte handeln Sie zwar in ihrer Rolle, sind aber immer auch als Mensch beteiligt, oft betroffen – und werden wohl an erster Stelle als hilfreicher Mensch von Ihren Klienten angesehen. Da fällt es unter Umständen schwer, ausreichend Abstand zu wahren zu den Erlebnissen und Belastungen oder auch Wünschen und Bedürfnissen Ihrer Klientel.
Professionelle Distanz ist ebenfalls eine Anforderung an Sie als Fachkräfte in der sozialen Arbeit, um Abstand zu wahren, nicht verwickelt oder vereinnahmt zu werden von Klienten und Systemen, die Sie zu begleiten haben. Die einen betonen die Nähe, ohne sie ist keine Beziehungsgestaltung möglich, die anderen sehen in der Distanz ein wichtiges Kriterium für Professionalität. Je näher wir uns kommen, umso mehr achten wir auf unsere Autonomie und umgekehrt. Es geht nicht um richtig oder falsch, sondern um die Balance, das rechte Maß von Nähe und Distanz im Umgang mit den einzelnen Klienten immer wieder neu zu finden und zu entwickeln. Dazu braucht es die Fähigkeit der Selbstreflexion, um zu erkennen, welche eigenen Motive und Bedürfnisse an der Interaktion mit Klienten beteiligt sind.
Genau das will dieses Seminarangebot fördern, sich selbst im Hinblick auf Nähe/Distanz auf die Spur zu kommen, angeregt durch Impulsreferate, doch vor allem durch Übungen, die konkrete Erfahrungen für die Reflexion liefern.
Referentin: Wilma KempkesTeilnehmer*innen: max. 25
Zielgruppe: Fachpersonal
Kosten: 300€
Mittagsverpflegung: nein
KREATIVITÄT UND SELBSTFÜRSORGE
SELBSTFÜRSORGE: SO WIRD SIE ZUM MULTITOOL IM ARBEITSALLTAG
Selbstfürsorge wird im klassischen Sinn von Work-Life-Balance oft so verstanden, als müsse man sich in der Freizeit wieder fit für die anstrengende Arbeit machen. Dieses Seminar will zeigen, wie Selbstfürsorge mit vielen kleinen Tricks und Gewohnheiten ganz einfach in den Arbeitsalltag integriert werden kann – ein Werkzeug, das man in jeder Situation zur Hand haben kann!
Das Seminar richtet sich speziell an pädagogisch/therapeutisch-tätige Berufsgruppen: Wie können sie bei allen Belastungen psychisch gesund bleiben und die Freude an ihrer Arbeit dauerhaft behalten? Hierzu wird zunächst der theoretische Ansatz der Spannungsregulierung vermittelt, um tiefer zu verstehen, wie Stress psychisch und körperlich verarbeitet wird und welche Spuren dies in der eigenen Gesundheit hinterlassen kann. Vor allem aber werden konkrete Anregungen und Ideen zur Selbstfürsorge im Arbeitsalltag vorgestellt und verschiedene Techniken ausprobiert. Gemeinsam wird erarbeitet, wie praxistauglich die Methoden für den jeweiligen Arbeitsbereich sind. Am Ende stellen sich die Teilnehmer*innen aus einer Vielzahl von teilweise auch vergnüglichen Methoden ihr eigenes Selbstfürsorge-Multitool zusammen.
Teilnehmer*innen: max. 16
Zielgruppe: Fachpersonal
Kosten: 300€
Mittagsverpflegung: nein
KREATIVITÄT IN BERATENDEN UND SOZIALTHERAPEUTISCHEN PROZESSEN
Kreative Methoden und Interventionen haben ein hohes Potenzial für die Tätigkeit in der Sozialpsychiatrie, Klinik oder Beratungsstelle. Sie können die Zugänglichkeit und Kommunikation inneren Erlebens unterstützen, Ressourcen aktivieren, Veränderungen auf der symbolischen Handlungsebene ermöglichen, Perspektivwechsel und euthymes Erleben fördern und die Arbeits- bzw. Therapiebeziehung stärken.
Hierfür sind auf Seiten der Berater*in/Therapeut*in und der Klient*in/Patient*in keine künstlerischen Fähigkeiten notwendig. Die Neugier, die intuitive kreative Ausdrucksfähigkeit zu entdecken und zu nutzen, reicht aus.
Im praxisorientierten Seminar werden verschiedene Methoden und Übungen ausprobiert und konkrete Ideen für die Umsetzung im eigenen Arbeitssetting entwickelt.
Teilnehmer*innen: max. 16
Zielgruppe: Fachpersonal
Kosten: 160€
Mittagsverpflegung: nein
EIN KLEINES CURRICULUM FÜR MENSCHEN MIT TEAMVERANTWORTUNG
Ich habe die Verantwortung für ein Team – ich bin ein guter Coach und Teampartner.
In diesem Seminar eröffnen wir Ihnen die Möglichkeit, sich als Teamleitung, Wohngruppenleitung, Bereichsleitung o. ä. mit anderen Mitstreiter*innen in ähnlichen verantwortungsvollen Positionen zu erproben, zu spiegeln und neue Strategien der nondirektiven Lenkung zu entwickeln. Themen, wie Kommunikationskulturen, Haltungsgrundsätze, Konfliktlösungen, Organisationsentwicklung oder Veränderungsmanagement zum Beispiel, sind Ihre täglichen Herausforderungen im Rahmen Ihrer Teamverantwortlichkeiten. Wir vermitteln praxisnah Instrumente, um Menschen lösungsorientiert in Kontakt zu bringen, fachliche und wirtschaftliche Ziele umzusetzen, ohne den Blick für ein partnerschaftliches Führungsverständnis zu verlieren.
Wie erkenne und mobilisiere ich Potenziale und Grenzen meiner einzelnen Teamplayer? Wie setze ich Präambeln der Unternehmenskultur um, ohne dass die individuellen Ressourcen auf der Strecke bleiben? Mitarbeiterbindung – wie setze ich mich in meiner Rolle partnerschaftlich ein? Wann kann ein Leistungsanspruch auch Spaß auslösen statt Druck? Wie sorge ich für ein Resilienz förderndes Arbeitsklima? Diese und auch von Ihnen eingebrachte Themen, werden wir gemeinsam kommunizieren und Ihre Handlungsfähigkeit ausbauen. Sie erproben die vermittelten Techniken auf Augenhöhe mit den Mentoren und Seminarteilnehmern*innen.
Überblick Seminartage
Tag 1: Standortbestimmung und Wissensvermittlung – Methoden und Instrumente aus der Coachingpraxis
Tag 2: Themen aus dem eigenen Kontext – Begleitete Fallbesprechungen – Fallspezifische Kompetenzanalysen – Ressourcenanalyse
Tag 3: Instrumente und Frage-/Gesprächstechniken in der Praxis erproben – Kleingruppen
Tag 4: Rollenerfahrung in Kleingruppen – Methodenanwendung – Reflektion
Das Curriculum wird in zwei Blöcken mit je zwei Seminartagen stattfinden. Termine sind nur zusammen buchbar.
25./26. April 2024 (alle Tage 9 – 17 Uhr)
27./28. Juni 2024 (alle Tage 9 – 17 Uhr)
Teilnehmer*innen: max. 16
Zielgruppe: Fachpersonal
Kosten: 600€
Mittagsverpflegung: nein
VERTIEFUNGSSEMINAR:
EIN KLEINES CURRICULUM FÜR MENSCHEN MIT TEAMVERANTWORTUNG
Reflektion, Standortbestimmung, Praktische Methodenanwendung und Intervision.
Referent: Anke Naefcke und Jörg RainalsTeilnehmer*innen: max. 16
Zielgruppe: ehemalige Teilnehmer*innen
Kosten: 300€
Mittagsverpflegung: nein
EIN KLEINES CURRICULUM:
DIALEKTISCH-BEHAVIORALE-THERAPIE – DBT
Die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) von M. Linehan ist ein störungsspezifisches Konzept zur Behandlung der Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS), dessen therapeutische Effizienz vielfach wissenschaftlich nachgewiesen wurde. In den letzten Jahren häufen sich
Befunde, dass das DBT-Konzept ebenso für andere Störungsbilder mit ausgeprägter Emotionsregulations- und Interaktionsproblematik hilfreiche Lösungsansätze bietet.
Nach Vermittlung des DBT-therapeutischen Grundverständnisses, der Symptomatik und des biopsychosozialen Entstehungsmodells der BPS erhalten Sie einen anwendungsorientierten Einblick in verschiedene therapeutische Fertigkeiten im Umgang mit Problemverhaltensweisen
(z. B. Suizidalität, Konsum, Selbstverletzung) und interaktionellen Herausforderungen sowie Module des Skillstrainings zum Fertigkeitenaufbau der Patient*innen. Hierbei üben die Teilnehmenden in Rollenspielen.
Das Curriculum wird in zwei Blöcken mit je zwei Seminartagen stattfinden. Termine sind nur zusammen buchbar.
07./08. November 2024 (beide Tage 9 – 17 Uhr)
28./29. November 2024 (beide Tage 9 – 17 Uhr)
Teilnehmer*innen: max. 16
Zielgruppe: Fachpersonal
Kosten: 600€
Mittagsverpflegung: nein