Archiv – Seminare 2018

Liebe Fortbildungsinteressierte.

Wir freuen uns, Ihnen nun schon im 9. Jahr Fortbildungen anzubieten und über die erfreuliche Resonanz. Vielen Dank dafür!

Neben der DBT haben wir dieses Jahr ein neues kleines Curriculum zum Systemischen Arbeiten im Programm: neue Perspektiven entdecken, sich als ganzen Menschen wahrnehmen, behindernde Muster unterbrechen und für diese Arbeit mit dem Klienten Tools an die Hand zu bekommen.

Bitte beachten Sie auch unsere anderen neuen Angebote zu den Themen „Antisoziale Persönlichkeitsstörung“ und „Frühkindliches Trauma und Bindung“, und natürlich auch all die anderen Seminare mit unseren bewährten Referentinnen und Referenten und Themen.

Herzliche Grüße vom bildungsforum hamburg e.V. Team.

„Wir brauchen nicht so fortzuleben, wie wir gestern gelebt haben.
Machen wir uns von dieser Anschauung los, und tausend Möglichkeiten
laden uns zu neuem Leben ein.“

CHRISTIAN MORGENSTERN

Seminar Programm 2018 – Download (pdf, 1.4MB)

Krankheitsbilder

In dieser Fortbildungsreihe werden Diagnostik, Behandlung und Betreuung von Menschen mit verschiedenen psychiatrischen Krankheitsbildern vorgestellt. Die Seminare sind praxisbezogen und sollen neben neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen bezüglich biologischer, psychologischer und sozialer Faktoren auch ein emphatisches Verständnis für die Situation des Klienten vermitteln. Zur Verdeutlichung und Vertiefung können auch kreative Medien zum Einsatz kommen.

Das Messie-Syndrom

Mit dem Begriff „Messie“ verbinden die meisten Menschen eine Person, die in einer total vermüllten Wohnung lebt und zu faul oder unfähig ist, Ordnung in ihr Chaos zu bringen. Diese Fortbildung möchte ein differenziertes Bild des Messie-Syndroms vermitteln und über Ursachen, Entstehung und Umgang dieser komplexen psychischen Störung sprechen. Was liegt diesem „Wollen und Nicht-Können“ zugrunde? Wodurch wird es ausgelöst? Was hilft?


Persönlichkeitsstörungen

Es gibt eine Reihe von unterschiedlichen Persönlichkeitsstörungen, diagnostisch unterschieden in „sonderbar/exzentrisch“, „dramatisch/emotional“ und „ängstlich/vermeidend“. Wie sind sie zu verstehen? Welche Dynamik entfalten sie? Mit welcher fachlich stimmigen Haltung und welchen therapeutischen Zielen unterstütze ich die erkrankten Menschen in meinem Arbeitsalltag? Wir arbeiten mit theoretischen Inputs, kollegialem Austausch und kreativen Elementen.


Einwanderer und Flüchtlinge mit traumabedingten und anderen psychischen Störungen

Migration ist eine existenzielle Herausforderung und psychosoziale Belastung, die, in Kombination mit anderen Faktoren, den einen oder anderen überfordern und psychisch krank machen kann. Migration ist aber kein pathogener Faktor, der notwendig zur psychischen Krankheit führt. Wie jede andere Herausforderung des Lebens, kann für einen Menschen eine Migrationserfahrung auch lehrreich und bereichernd sein. Mit dem Schwerpunkt auf psychische Störungen, die Folgen von psychischen Traumen sind, werden Symptomatiken und Behandlungsstrategien in der Behandlung und Beratung von seelisch leidenden Flüchtlingen und Einwanderern präsentiert.

Die TeilnehmerInnen haben die Möglichkeit vor dem Seminar Fragen und spezielle Themenwünsche an den Seminarleiter (brune@haveno.de) mitteilen.


Borderline

Der Umgang mit Borderline erkrankten Menschen wird sehr häufig als belastend erlebt, von einzelnen Bezugspersonen aber auch von ganzen Teams.
In dieser Fortbildung geht es darum, das Krankheitsbild zu verstehen, um eine professionelle, förderliche Haltung zu finden bzw. diese zu bewahren – zum Nutzen für die Betroffenen und natürlich auch für uns selbst und unser Team. Praxisnah mit theoretischen Inputs.


Psychose und Sucht

…zwischen Gummiband und Maschendraht
Der Schwerpunkt des Seminars widmet sich dem praxisrelevanten Umgang mit den sog. „Systemsprengern“.
Am Beispiel der Wirkungsweise verschiedener Suchtmittel soll die spezifische Wechselwirkung zwischen den beiden Einzelerkrankungen beleuchtet werden. An ganz praxisorientierter Fallarbeit und am Beispiel eines Teams, das diese Arbeit leistet, werden die Besonderheiten und die damit verbundenen Chancen, aber auch die Fallstricke erarbeitet und aufgezeigt, die eine Arbeit/Umgang mit den sog. Doppeldiagnosepatienten mit sich bringt.
Ziel des Seminars ist eine sichere Herangehensweise im Umgang mit Psychose und Sucht-Patienten, sowie eine sinnvolle Vernetzung zum Wohle des Klienten.


Evolutionäre Psychiatrie – Warum wir keine Spocks sind

Für gewöhnlich betrachten Therapeuten und andere professionelle Helfer psychische Störungen aus dem Blickwinkel der aktuellen Umstände und der persönlichen Entwicklung des Einzelnen. Dieser Blickwinkel erklärt möglicherweise die Entstehung der aktuellen Krise aber nicht in jedem Fall ihre Ausprägung, sprich die zu beobachtenden psychopathologischen Symptome. Wie kommt es eigentlich zum Auftreten depressiver Symptome oder Selbstverletzungen? Warum zeigen sich die Symptome patientenübergreifend in bestimmten Mustern so und nicht anders? Was geschieht eigentlich bei einer Psychose? Warum treten mit ihr unter anderem Verfolgungsideen und Stimmenhören auf?
Was heißt „ver-rückt“ werden im Kern unseres Seins? Welche Rolle spielen bei psychiatrischen Störungen die Gene? Welche die Emotionen und welche die Kognitionen? Aus einem evolutionspsychiatrischem Blickwinkel wollen wir uns jenseits der atheoretischen ICD 10 Klassifikation mit den psychotischen Krankheitsbildern, den affektiven Störungen sowie den neurotischen und somatiformen Störungen beschäftigen, um ein strukturelles Verständnis der menschlichen Psyche zu erarbeiten, welches helfen kann im Alltag die schwierige Arbeit der Begleitung und Stabilisierung psychisch Kranker besser balancieren zu können.


Antisoziale Persönlichkeitsstörung

Antisoziales Verhalten ist häufig schwer zu ertragen, vor allem weil es dabei auch um das Missachten der Rechte anderer Personen geht. Antisoziales Verhalten ist vor allem (aber nicht nur) für die Antisoziale Persönlichkeitsstörung (entspricht der Dissozialen Persönlichkeitsstörung in der ICD-10) charakteristisch, die in der Bevölkerung bei bis zu 3,3% diagnostiziert werden kann und somit eine häufige psychische Störung darstellt (zum Vergleich: die Borderline-Persönlichkeitsstörung weist eine Prävalenz von bis zu 5,9% auf). Bis vor kurzem galt die Antisoziale Persönlichkeitsstörung als völlig unbehandelbar. Mittlerweile setzt sich aber die Ansicht durch, dass eine Untergruppe durchaus von Psychotherapie profitieren kann. Umso wichtiger ist es, einen professionellen Umgang mit antisozialen Patienten/Klienten zu finden.
Im Seminar wird dieses Störungsbild vorgestellt und mögliche therapeutisch/betreuerische (Be-)Handlungsoptionen werden betrachtet und gemeinsam diskutiert. Die TeilnehmerInnen sollten Fälle darstellen, auf die gemeinsam geschaut wird. Hierbei liegt der Fokus auf antisozialem Verhalten – ob nun im Rahmen einer Antisozialen Persönlichkeitsstörung oder einer anderen psychischen Störung.


Schizophrenie – ich bin doch nicht verrückt

Menschen mit schizophrenen Psychosen bilden einen großen Anteil in der ambulanten Betreuung. Neben diagnostischen Grundkenntnissen vermittelt dieses Seminar ein inneres Verständnis für die Art des Denkens, Fühlen und Wollens von Betroffenen. Der Umgang und die Bewältigung schwieriger Situationen stehen im Mittelpunkt des Seminars.


(Frühkindliches) Trauma und Bindung

Dieses Seminar vermittelt im ersten Teil psychotraumatologisches Grundwissen, um die Bedeutungszusammenhänge zwischen Bindungserfahrung und Trauma besser zu verstehen. Dabei lernen Sie insbesondere die direkten und indirekten Auswirkungen von frühkindlichen Bindungserfahrungen kennen, die zum einen positiv vor Traumatisierung schützen und zum anderen negativ selbst traumatisierend sein können.
Wenn diese durch negative Bindungserfahrungen hervorgerufene frühkindliche Traumatisierung „unbehandelt“ bleibt und parallel oder später zusätzlich Gewalterfahrungen gemacht werden, kann dies zu schweren psychischen Erkrankungen wie zum Beispiel Persönlichkeitsstörungen führen. Diese komplexen Traumafolgestörungen sind in der sozialpsychiatrischen Begleitung oder Beratung oft sehr herausfordernd. Im zweiten Teil steigen wir deshalb in konkrete, praktische Übungen ein, um eine traumasensible Haltung zu entwickeln, die den Betroffenen gerecht wird. Dabei nehmen wir immer auch die entlastende Wirkung einer traumasensiblen Arbeitsweise für die in der Sozialpsychiatrie Tätigen in den Blick, um dem Gefühl von Überforderung konstruktiv und selbstfürsorglich entgegenzuwirken.


Die dunkle Seite der Nacht – Depressive Menschen verstehen und begleiten

Die depressiven Störungen gehören zu den häufigen psychischen Erkrankungen. Ihre Auslöser sind vielfältig wie auch ihre Verlaufsformen. Die von ihnen betroffenen Menschen durchwandern eine Ödnis und Einsamkeit, was sie nicht selten verzweifeln lässt und zu Selbstmordhandlungen verleitet.
Was geschieht in einer Depression mit dem Betroffenen?
Welche Veränderungen finden sich im Gehirn, dem Denken und den Gefühlen?
Welche Auswirkungen hat dies auf das soziale Umfeld?
Auf Angehörige, Freunde und medizinische Helfer?
Woran erkennt man überhaupt eine Depression und wie kann man die Betroffenen auf welchen Ebenen unterstützen?
Im Seminar wollen wir gemeinsam versuchen uns diesem Krankheitsbild sowie dem Innenleben der depressiven Menschen anzunähern. Dazu erarbeiten wir unter anderem an Fallbeispielen und Rollenspielen praxisnahe Tipps zum konkreten Umgang. Das Seminar soll Mut machen, sich mit der Depression gewinnbringend für die tägliche Arbeit auseinanderzusetzen und die Betroffenen auf ihrem schwierigen Weg hinaus aus der krankheitsbedingten Ödnis zu begleiten.


Das Messie-Syndrom

Mit dem Begriff „Messie“ verbinden die meisten Menschen eine Person, die in einer total vermüllten Wohnung lebt und zu faul oder unfähig ist, Ordnung in ihr Chaos zu bringen. Diese Fortbildung möchte ein differenziertes Bild des Messie-Syndroms vermitteln und über Ursachen, Entstehung und Umgang dieser komplexen psychischen Störung sprechen. Was liegt diesem „Wollen und Nicht-Können“ zugrunde? Wodurch wird es ausgelöst? Was hilft?


Trauma und Traumafolgestörung

Wie erkenne ich Trauma und Traumafolgestörungen? Was muss in der Beratung und Behandlung berücksichtigt werden, welche Dynamik entfaltet sich durch ein unbearbeitetes Trauma und welche Vorkehrungen muss ich treffen, um für die eigene Psychohygiene zu sorgen? Diesen Fragen gehen wir in dem Seminar nach.


Handwerkszeug …

Was verstehen wir unter Handwerkszeug? Das sind zum einen sinnvolle METHODEN und TECHNIKEN, die unterstützen können, die Arbeit in bestimmtem Sinne zielgerichteter und erfolgreicher zu gestalten. Zum anderen aber verstehen wir uns selbst als Mitarbeiter und Mitarbeiterin als Instrument, das gestimmt werden kann, um den Anforderungen im Arbeitsleben gerecht zu werden, denn wir sind es ja als ganzer Mensch, der sich in die Arbeit einbringt. Und als solcher profitieren unsere Klientinnen und Klienten davon, wenn wir uns weiterentwickeln genauso, als wenn wir neue Methoden in der Arbeit zum Ansatz bringen.

Das innere Team (F. Schulz v. Thun) – Äußere Souveränität entsteht durch innere Klarheit

In bestimmten privaten und beruflichen Situationen oder vor schwierigen Entscheidungen, kennen viele von uns das Gefühl innerlich hin und her gerissen zu sein, unentschlossen – eben uneins mit sich selbst zu sein. Diese inneren Konflikte kosten viel Kraft und können uns manchmal im Handeln lähmen.
Wie kann nun der innerlich widersprüchliche Mensch zu dem Ideal der Stimmigkeit mit sich selbst und der Situation kommen, das als Kriterium für gelingende Kommunikation gilt und diese wiederum als Schlüsselkompetenz in der Sozialen Arbeit.
Mit der Erkenntnis, dass die innere Gruppendynamik der äußeren entspricht, hat Schulz von Thun das Modell des Inneren Teams entwickelt. In diesem Modell wird das Bild der inneren Bühne verwendet: Es gibt Stammspieler, laute und leise Spieler und solche, die im Untergrund agieren, manche will man auch gar nicht einsetzen. Oft ist das Team zerstritten und will in verschiedene Richtungen. Die innere Führung (das Selbst) hat die Aufgabe zu all seinen inneren Stimmen (Anteilen) Kontakt aufzunehmen, ihnen zu zuhören, sie Wert zu schätzen und einen inneren Dialog anzuregen, der zu einer integrierten Handlung führt. Das Seminar bietet Ihnen eine Einführung in die Grundlagen des Modells des Inneren Teams anhand von Theorie-Impulsen und praktischen Übungen.


Psychoedukation

Ziel des Seminars ist, Anregungen zu Aufbau und Anleitung einer Psychoedukationsgruppe zu geben und Mut zu machen, kreativ mit verschiedenen Manualen umzugehen. Denn in der Praxis zeigt sich, dass die aktuellen Manuale an die jeweiligen Rahmenbedingungen angepasst werden müssen, damit Psychoedukation als Maßnahme zur Gesundheitsbildung, Wissensvermittlung, Aufklärung und Beratung sowohl Betroffener mit psychischen Erkrankungen und auch deren Angehörigen, zur Anwendung kommen kann. In der Klinik ist die Zeit sehr begrenzt oder die Erkrankung noch zu akut. Im außerklinischen Bereich stellt sich die Frage, ob es sinnvoll ist, verschiedene Störungsbilder in einer Gruppe zusammenzufassen.
Verschiedene Materialien zu den Störungsbildern werden vorgestellt. Welche Schwierigkeiten ergeben sich? Welche Strategien im Umgang damit haben sich in der Praxis bewährt?
Das Seminar ist sowohl für Neulinge auf diesem Gebiet, als auch für Erfahrene geeignet. Um die praxisnahe Anwendung der Edukation intensiver üben zu können, stehen zwei Tage Seminarzeit zur Verfügung.


Umgang mit Krisen und Suizidalität

Das Erkennen von krisenhaften Entwicklungen und die Durcharbeitung von Krisen soll vermittelt und theoretisch fundiert werden. Hierzu werden Modelle, Methoden und Techniken aus der Krisenintervention vorgestellt und an Beispielen aus der Praxis eingeübt. Dazu gehört auch der Umgang mit Suizidalität.


Begegnungsstätten – Arbeit in der ambulanten Sozialpsychiatrie (ASP)

Die niedrigschwellige Treffpunkt-Arbeit in den Begegnungsstätten (BGS) ist ein Schwerpunkt in der neuen ASP. Sie soll eine fachliche und inhaltliche Entlastung bei den Einzelfallmaßnahmen leisten. Mehr in Gruppenleistung – wie kann das gut gelingen? In diesem Seminar stehen die Tätigen in der BGS im Mittelpunkt und folgende Themen werden vertieft:

  • Wie ist dieser Ansatz im System der Sozialen Arbeit und im Sozialraum einzuordnen?
  • Was haben die MitarbeiterInnen und die Klientinnen davon?
    Was können wir ganz praktisch tun, um diesen Sozialraum zu gestalten?
  • Grundhaltung und Arbeitsweisen, Reflexion des eigenen Verständnisses zur offenen Arbeit. Mit Freude in dieser offenen Arbeit wirken und bei Kräften bleiben.
    Welche Erfahrungen machen wir, wenn wir uns als Lernende verstehen und einbringen?
  • Einbeziehung von Mitstreitern mit unterschiedlichen Professionen und Verständnissen (z.B. Psychiatrieerfahrene, Freiwillige, Honorarkräfte, Angehörige etc.)
    Wie können wir gemeinsam gestalten, voneinander lernen, uns anregen, unterstützen und entlasten?
  • Fragestellungen aus dem Alltagsgeschehen können eingebracht werden, z.B.: Wochenprogramm-Gestaltung, Erstkontakte, schwierige und hilfreiche Situationen im Treff, Hausregeln, Grenzen der Belastbarkeit, Beteiligungsstruktur der Klienten/ NutzerInnen

Für die Umsetzung der Seminarinhalte kann es hilfreich sein, wenn mehrere KollegInnen aus einem Team teilnehmen.
Wenn möglich, bitte einen Wochenplan der Programmangebote mitbringen.


„Gruppentraining Sozialer Kompetenzen“ nach Hinsch und Pfingsten

Im Seminar werden ausführliche Kenntnisse über das „Gruppentraining Sozialer Kompetenzen“ nach Hinsch und Pfingsten vermittelt. In den beiden Tagen sammeln die TeilnehmerInnen erste Erfahrungen in der Anwendung der Arbeitsmaterialien und dem Durchführen von Rollenspielen. Mit Blick auf besondere Arbeitsbedingungen und einer eventuell notwendigen Modifikation ist das Ziel des Seminars, dass die TeilnehmerInnen das Gruppentraining anbieten oder Teile daraus in den Arbeitsalltag integrieren können.
Neben der therapeutischen Relevanz bietet das Seminar gleichzeitig auch Anregungen und Denkanstöße für die persönliche Entwicklung.
Willkommen sind alle im sozialtherapeutischen Kontext tätige Berufsgruppen.


Gruppendynamik und Gruppenleitung

Gruppen sind soziale Räume, in denen sich das (problematische) Verhalten der einzelnen Gruppenmitglieder reinszeniert. Die Abläufe werden bestimmt durch die Art der Gruppe und die Dynamik, die sowohl vom dem Kontext, den Gruppenmitgliedern, aber auch von den Leitern ausgeht.
Wie leite ich eine Gruppe, was muss ich bei der Zusammenstellung von Gruppen beachten, wer ist nicht „gruppenfähig“, wie gehe ich mit Widerständen und anderen schwierigen Situationen in einer Gruppe um?
Es werden bewährte Methoden und Techniken zur Leitung und Durchführung von Gruppen vorgestellt.


Schulden im Arbeitsalltag I: Existenzsicherung – kompakt

In vielen Arbeitszusammenhängen spielen finanzielle Probleme eine immer größere Rolle. Inkassounternehmen und Rechtsanwälte fordern in teilweise unverständlichen und angsteinflößenden Schreiben die Begleichung von Forderungen und schaffen es so, dass die SchuldnerInnen aus ihrem Existenzminimum Zahlungen leisten. Oft bleibt dann kein Geld mehr für Miete, Strom, wichtige Versicherungen und Lebenshaltung. Es kommt zu Mietvertragskündigungen, zur Einstellung der Stromversorgung, zum Notlagentarif in der Krankenkasse. Kommen dann noch Kontopfändungen oder andere Zwangsvollstreckungsmaßnahmen hinzu, wird die Situation immer bedrohlicher. Im Rahmen des Kompaktseminars sollen Erste Hilfe – Maßnahmen und Unterstützungsmöglichkeiten bei genau diesen Herausforderungen im Mittelpunkt stehen. Fachkräfte der Sozialen Arbeit erhalten anwendungs- und lösungsorientiertes Handlungswissen.


Kreative Gruppenarbeit mit Malen und poetischem Schreiben – Künstlerisch intermediales Gestalten in der Gruppenarbeit

In diesem Workshop werden die Möglichkeiten eines belebenden und ermutigenden Gestaltens in der Gruppe mittels Malen und Schreiben vorgestellt und können im praktischen Tun selbst erfahren werden. Wir arbeiten dabei mit den Resonanzen, die die bildhafte Sprache eines vorgelesenen Gedichtes oder eines kurzen Prosatextes in uns hervorruft. Poesie spricht unsere Emotionen an, unser eigenes Bildergedächtnis wird aktiviert und gibt Anregung zum Malen eines eigenen Bildes mit weichen Kreiden oder Stiften. Im Anschluss daran werden einige Zeilen geschrieben. Dies sollte ganz spielerisch geschehen, das, was einem in den Sinn, in die Sinne kommt, wird aufgeschrieben und kann in der Runde vorgestellt werden. Es ist ein erlebnisaktivierendes und ressourcenorientiertes Gestalten, das die Menschen mit ihrem inneren Erleben in Kontakt bringt. Über den Schreibprozess und das anschließende Gespräch wird ein reflektierender Prozess eines vertieften Verstehens von sich selbst im Lebenszusammenhang angebahnt. Ich stelle diese Methode der Integrativen Poesietherapie in einer Verknüpfung von Selbsterfahrung, Theorie und Erfahrungsberichten aus meiner eigenen Praxis in Klinik und pädagogischer Gruppenarbeit vor. Sie kann sowohl in sozio-pädagogischen Gruppen oder im therapeutischen Rahmen angewendet werden und eignet sich für alle Altersstufen. Auch in Beratungsgespräche kann diese Methode gut integriert werden.


(Selbst)Mitgefühl und Achtsamkeit in Beratung und Therapie – ein „neuer“ Umgang mit schwierigen Emotionen –

Die meisten unserer Klientinnen haben in ihrer Biographie wenig Verständnis und Mitgefühl erlebt – in Folge dessen fällt es Ihnen sehr häufig schwer, im Erwachsenenalter auftretende negative Gefühle für sich gut zu erkennen und zu regulieren, was eine Vielzahl von psychischen Problemen nach sich ziehen kann. Inzwischen gibt es eine Reihe von Untersuchungen, die den positiven Effekt von Achtsamkeits- und (Selbst-)Mitgefühlsorientierten Interventionen auf die psychische Gesundheit generell, aber auch auf konkrete Schwierigkeiten der Emotions- und Selbstregulation zeigen. Ziel des Seminars ist es, einerseits theoretisch die relevanten Konzepte und Behandlungsmodelle der achtsamkeits- und mitgefühlsorientierten Interventionen vorzustellen und zugleich konkrete, alltagsnahe Übungen und Interventionen vorzustellen und einzuüben, die unseren Klienten (und uns selbst) helfen, mehr Achtsamkeit und Mitgefühl im Umgang mit schwierigen Emotionen zu entwickeln. Ein Fokus des Workshops wird auch auf unserem eigenen Umgang mit schwierigen Emotionen im Therapie- und Beratungsprozess liegen (Stichwort z.B. Mitgefühls-Müdigkeit, „Burnout“) sowie einen Anteil an Selbsterfahrung bei den konkreten Übungen beeinhalten.


Motivierende Gesprächsführung

Problematisches Verhalten hat für die Betroffenen oft zwei Seiten: Beziehungen zu Familie und Freunden leiden, psychische Probleme bleiben aufrechterhalten oder verstärken sich und die Selbstachtung gerät ins Schwanken. Aber das problematische Verhalten lindert auch Ängste und kann Hemmungen und Sorgen vorübergehend vergessen lassen. Warum also sich ändern, eine Stütze gegen ein Risiko eintauschen? Motivierende Gesprächsführung ist ein zielgerichtetes, klientenzentriertes Beratungskonzept zur Lösung ambivalenter Einstellungen gegenüber Verhaltensänderungen. Die Klienten werden als selbstverantwortlich behandelt und es gilt, sie auf ihrem Weg ohne Einflussnahme oder Machtausübung zu begleiten. Der Umgang mit Widerstand und Ambivalenz steht im Zentrum der Motivierenden Gesprächsführung. Ambivalenz wird als normale Phase einer Verhaltensänderung akzeptiert, und Motivation zur Veränderung ist nicht Voraussetzung, sondern Ziel der Beratung oder psychosozialen Unterstützung.


(Selbst)Mitgefühl und Achtsamkeit in Beratung und Therapie – ein „neuer“ Umgang mit schwierigen Emotionen –

Die meisten unserer Klientinnen haben in ihrer Biographie wenig Verständnis und Mitgefühl erlebt – in Folge dessen fällt es Ihnen sehr häufig schwer, im Erwachsenenalter auftretende negative Gefühle für sich gut zu erkennen und zu regulieren, was eine Vielzahl von psychischen Problemen nach sich ziehen kann. Inzwischen gibt es eine Reihe von Untersuchungen, die den positiven Effekt von Achtsamkeits- und (Selbst-)Mitgefühlsorientierten Interventionen auf die psychische Gesundheit generell, aber auch auf konkrete Schwierigkeiten der Emotions- und Selbstregulation zeigen. Ziel des Seminars ist es, einerseits theoretisch die relevanten Konzepte und Behandlungsmodelle der achtsamkeits- und mitgefühlsorientierten Interventionen vorzustellen und zugleich konkrete, alltagsnahe Übungen und Interventionen vorzustellen und einzuüben, die unseren Klienten (und uns selbst) helfen, mehr Achtsamkeit und Mitgefühl im Umgang mit schwierigen Emotionen zu entwickeln. Ein Fokus des Workshops wird auch auf unserem eigenen Umgang mit schwierigen Emotionen im Therapie- und Beratungsprozess liegen (Stichwort z.B. Mitgefühls-Müdigkeit, „Burnout“) sowie einen Anteil an Selbsterfahrung bei den konkreten Übungen beeinhalten.


Schulden im Arbeitsalltag II: Lösungsstrategien – kompakt

Auch wenn die existenziellen Notwendigkeiten wie Wohnen, Krankenversicherung, Umgang mit dem Gerichtsvollzieher sowie Einkommenssicherung erstmal geregelt und der finanzielle Alltag der SchuldnerInnen stabilisiert sind, die auslösenden Schulden sind meistens immer noch in erheblicher Höhe da. Im zweiten Teil der Seminarreihe geht es nun um die Analyse der Überschuldungssituation, erste Schritte im Umgang mit Gläubigern und Regulierungsmöglichkeiten. Dazu gehören auch die Vermittlung erster Kenntnisse der Forderungsüberprüfung sowie ein Überblick über das Verbraucherinsolvenzverfahren. Denn eine Entschuldung ist für die meisten Schuldner- Innen möglich und auch gesellschaftlich gewollt.


Konstruktiver Umgang mit Konflikten

Konflikte gehören zum Arbeitsleben dazu, und die meisten Menschen mögen sie nicht. Deshalb vermeiden sie einen offenen Umgang mit Konflikten.
Was kann helfen? Das Verstehen von Dynamiken, die wirksam sind, Selbstklärungen und dann der aktive Schritt zum Anderen.
Mit Hilfe von Elementen aus der Gewaltfreien Kommunikation (Marshall Rosenberg), dem Verstehen von Zusammenhängen (F. Glasl und C.Thomann) und geeigneten Methoden (S.v. Thun) versuchen wir zu einer inneren Stärkung beizutragen, die einen konstruktiven Umgang mit Konflikten ermöglicht.


Gruppendynamik und Gruppenleitung

Gruppen sind soziale Räume, in denen sich das (problematische) Verhalten der einzelnen Gruppenmitglieder reinszeniert. Die Abläufe werden bestimmt durch die Art der Gruppe und die Dynamik, die sowohl vom dem Kontext, den Gruppenmitgliedern, aber auch von den Leitern ausgeht.
Wie leite ich eine Gruppe, was muss ich bei der Zusammenstellung von Gruppen beachten, wer ist nicht „gruppenfähig“, wie gehe ich mit Widerständen und anderen schwierigen Situationen in einer Gruppe um?
Es werden bewährte Methoden und Techniken zur Leitung und Durchführung von Gruppen vorgestellt.


Begegnungsstätten – Arbeit in der ambulanten Sozialpsychiatrie (ASP)

Die niedrigschwellige Treffpunkt-Arbeit in den Begegnungsstätten (BGS) ist ein Schwerpunkt in der neuen ASP. Sie soll eine fachliche und inhaltliche Entlastung bei den Einzelfallmaßnahmen leisten. Mehr in Gruppenleistung – wie kann das gut gelingen? In diesem Seminar stehen die Tätigen in der BGS im Mittelpunkt und folgende Themen werden vertieft:

  • Wie ist dieser Ansatz im System der Sozialen Arbeit und im Sozialraum einzuordnen?
  • Was haben die MitarbeiterInnen und die Klientinnen davon?
    Was können wir ganz praktisch tun, um diesen Sozialraum zu gestalten?
  • Grundhaltung und Arbeitsweisen, Reflexion des eigenen Verständnisses zur offenen Arbeit. Mit Freude in dieser offenen Arbeit wirken und bei Kräften bleiben.
    Welche Erfahrungen machen wir, wenn wir uns als Lernende verstehen und einbringen?
  • Einbeziehung von Mitstreitern mit unterschiedlichen Professionen und Verständnissen (z.B. Psychiatrieerfahrene, Freiwillige, Honorarkräfte, Angehörige etc.)
    Wie können wir gemeinsam gestalten, voneinander lernen, uns anregen, unterstützen und entlasten?
  • Fragestellungen aus dem Alltagsgeschehen können eingebracht werden, z.B.: Wochenprogramm-Gestaltung, Erstkontakte, schwierige und hilfreiche Situationen im Treff, Hausregeln, Grenzen der Belastbarkeit, Beteiligungsstruktur der Klienten/ NutzerInnen

Für die Umsetzung der Seminarinhalte kann es hilfreich sein, wenn mehrere KollegInnen aus einem Team teilnehmen.
Wenn möglich, bitte einen Wochenplan der Programmangebote mitbringen.


Gesundheits- und Burnoutprophylaxe

Gerade die Arbeit im sozialen Bereich fordert oft all unsere Kräfte – und manchmal auch darüber hinaus. Dies kann auf längere Sicht fatale Folgen haben, von dem Gefühl ausgebrannt und ständig „urlaubsreif“ zu sein bis hin zu mannigfaltigen stressassoziierten Erkrankungen von Körper und Seele. Vom Burnout des Einzelnen ist es dann nicht mehr weit bis zum ausgebrannten Team. Aber: Wir sind nicht Opfer der Umstände, sondern können uns und diese selbst aktiv mitgestalten. Genau dies sind die Themen des Seminars: Wie können wir unsere individuellen Stressfallen erkennen? Wie können wir unseren Spielraum der Veränderungsmöglichkeiten definieren? Was konkret können wir aktiv tun, um gesund und motiviert zu bleiben und ein gutes Gleichgewicht zwischen life und work, Selbstanspruch und Realität, Engagement und Entspannung und Fürsorge für andere und Selbstfürsorge zu finden.


Selbstmanagement mit dem Zürcher-Ressourcen-Modell (ZRM)

Wer kennt das nicht von sich, man will etwas verändern, hat gute Vorsätze und Absichten, doch schon fallen sie dann nach kurzer Zeit der Alltagsroutine und den Gewohnheiten zum Opfer. Maja Storch/ Frank Krause haben das ZRM als ein Selbstmanagement-Training entwickelt, das die Integration des Unbewussten und die Aktivierung persönlicher Ressourcen als die wesentlichen Elemente in den Mittelpunkt stellen. Ziele sind erreichbar, wenn die innere Haltung sich verändert und die Emotionen gezielt mit ins Boot geholt werden, denn ohne sie wird es mit großer Wahrscheinlichkeit nicht funktionieren. Sie werden in dem Seminar sich selbst auf die Spur kommen, indem Sie Ihr aktuelles Ziel finden, verstehen, was es mit dem somatischen Marker, den persönlichen Ressourcen wie Embodiment oder Priming auf sich hat und wie Sie diese für Ihr enthusiastisch angestrebtes Ziel einsetzen können, damit es sich realisiert!
Ein gelungenes Selbstmanagement ist ein wesentlicher Faktor für ganzheitliche Gesundheit. Methodisch wechseln Impulsreferate und Übungen im Plenum sowie Gruppenarbeit einander ab.


Ein kleines Curriculum: Systemische Beratung und Therapie

Die Fortbildung hat die Vermittlung einer systemischen Gesprächskompetenz und Beziehungsgestaltung zum Ziel. Systemische Therapie und Beratung versteht psychische Störungen als Teil von Beziehungsmustern, die für den Patienten pathologisch wirken. Betrachtet werden die Wechselwirkungen in der menschlichen Kommunikation und die sich daraus entwickelnden Sprach- und Interaktionsmuster, Rollen und Regeln. Systemische Therapie und Beratung wirkt therapeutisch durch die Unterbrechung bisheriger, behindernder Muster und regt angemessene, lebendige Kommunikationsmuster an. Damit zielt sie auf die Förderung des Entwicklungsprozesses von Einzelpersonen, Familien und sozialen Systemen. Indem sie Ressourcen mobilisiert und die Entfaltung von Potentialen unterstützt, hilft sie Patienten bei der bewussten Wahrnehmung ihrer Fähigkeiten. Durch diese Selbstwirksamkeitserfahrungen lernen Patienten auch in schwierigen Lebenssituationen zu bestehen und alternative Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln.
Eine systemisch-ressourcenorientierte Haltung in der Beratung von belasteten Patienten beinhaltet Kreativität, Heiterkeit, Lebendigkeit und Freude sowie Neugierde auf „fremde Weltsichten“. Sie fokussiert auf Resilienzen, Fähigkeiten, Ressourcen, erfolgreiche Lösungsansätze und die Erweiterung der Handlungsmöglichkeiten. Dabei knüpft sie an den Wirklichkeitskonstruktionen der Patienten an und hilft, angemessene Ziele in der Unterstützung durch Beteiligung und Aktivierung der Patienten zu erarbeiten.

Die Teilnehmer*innen erwerben systemische Beratungskompetenzen. Über die allgemeinen theoretischen Grundlagen hinaus werden kontextuelles Denken und Handeln vermittelt. Sie erhalten eine praxisorientierte Einführung in die lösungs- und ressourcenfördernde Grundhaltung der systemischen Therapie und Beratung mit Einzelpersonen, Familien und Gruppen. Die Anwendung systemischer Methoden und Techniken der Auftrags- und Zielklärung, Analyse, Gesprächsführung und Intervention wird in Fallbesprechungen reflektiert.

Ein kleines Curriculum: Dialektisch-Behaviorale-Therapie – DBT

Die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) von M. Linehan ist ein störungs-spezifisches Konzept zur Behandlung der Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS), dessen therapeutische Effizienz vielfach wissenschaftlich nachgewiesen wurde.
In den letzten Jahren gibt es zunehmend Befunde, dass das DBT-Konzept ebenso für andere Störungsbilder mit ausgeprägter Emotionsregulations- und Intreraktionsproblematik hilfreiche Lösungsansätze bietet, so dass spezifische Erweiterungen entwickelt wurden (z.B. Essstörungen, Sucht).

Nach Vermittlung des DBT-therapeutischen Grundverständnisses, des biosozialen Entstehungsmodells der BPS und der borderlinetypischen Symptomatik werden die darauf abgestimmten Module im Rahmen der DBT-Struktur präsentiert.

Das Skillstraining wird anwendungsorientiert vorgestellt. Der therapeutische Umgang mit suizidalem und selbstverletzendem Verhalten, aber auch anderen schwierigen Situationen wie z.B. interaktionellen Verstrickungen wird erläutert und mit den TeilnehmerInnen in Rollenspielen eingeübt.