Archiv – Seminare 2021
„Wenn Beschleunigung das Problem ist, dann ist Resonanz vielleicht die Lösung… „
(Hartmut Rosa)
Liebe Fortbildungsinteressierte,
Viele unserer Fortbildungen zielen auf eine Resonanz zwischen Ihnen und den ReferentInnen, zwischen Ihnen und den KlientInnen, also zwischen resonanzfähigen Wesen, die damit die Welt ein wenig erträglicher machen.
Möge es so kommen!
KRANKHEITSBILDER
In dieser Fortbildungsreihe werden Diagnostik, Behandlung und Betreuung von Menschen mit verschiedenen psychiatrischen Krankheitsbildern vorgestellt. Die Seminare sind praxisbezogen und sollen neben neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen bezüglich biologischer, psychologischer und sozialer Faktoren auch ein emphatisches Verständnis für die Situation des Klienten vermitteln. Zur Verdeutlichung und Vertiefung können auch kreative Medien zum Einsatz kommen.
(FRÜHKINDLICHES) TRAUMA UND BINDUNG
Von Trauma wird viel geredet, doch das Wissen darüber ist oft unpräzise. Dieses Seminar vermittelt psychotraumatologisches Grundwissen zum komplexen Zusammenhang zwischen Traumatisierung und Persönlichkeitsstörungen sowie affektiven Störungen. Dabei lernen wir insbesondere die direkten und indirekten Auswirkungen negativer Bindungserfahrungen auch auf der neurophysiologischen Ebene besser zu verstehen. Auf dieser Basis steigen wir in ganz praktische Übungen ein, um eine traumasensible Haltung zu entwickeln, die den Betroffenen mit ihren sehr unterschiedlichen Traumafolgestörungen gerecht wird. Dabei nehmen wir immer auch die entlastende Wirkung einer traumasensiblen Arbeitsweise für die in der Sozialpsychiatrie Tätigen in den Blick.
ANPASSUNG DER BETREUUNGS- UND BEHANDLUNGSSTRATEGIEN BEI EINWANDERERN MIT PSYCHISCHEN STÖRUNGEN
Die In Deutschland leben mittlerweile viele Menschen, die aus anderen Ländern eingewandert sind oder ihre familiären Wurzeln im Ausland haben. Unter ihnen gibt es Menschen mit psychischen Störungen, wie in allen anderen Bevölkerungsgruppen. Teilweise ist aber die Symptomatik der Störungen andersartig und/oder das soziale Umfeld der betroffenen Menschen geht anders mit den Symptomen um. Daher sind manchmal diesen Realitäten angepasste Veränderungen der Behandlungsstrategien notwendig, dieses gilt sowohl für die Psychiatrie, wie für Berufspersonen, die psychosozial oder sozial mit Menschen, die psychischen Störungen haben, arbeiten.
Dr. Brune wird im Seminar theoretische Konzepte zu der psychiatrischen, psychotherapeutischen und psychosozialen Probleme von Migranten vorstellen, diese mit Fallbeispiele beleuchten und dabei auch viel Raum für Erfahrungsaustausch und Diskussion lassen. Die Teilnehmer haben die Möglichkeit vor dem Seminar Fragen und spezielle Themenwünsche an den Seminarleiter ( brune@haveno.de ) mitzuteilen.
PERSÖNLICHKEITSSTÖRUNGEN
Persönlichkeitsstil, Temperament oder Persönlichkeitsstörung?
Wie unterscheiden wir das?
Aus der Therapieforschung wissen wir, dass sich die dysfunktionalen Beziehungsmuster der Betroffenen sofort in unserer Arbeitsbeziehung abbilden.
Anhand von Übertragung und Gegenübertragung wird das deutlich.
Woran erkenne ich das und wie verhalte ich mich am besten?
Längerfristig wollen wir helfen die psychosoziale Kompetenz unserer Klienten zu verbessern. Welche Skills bewähren sich in der Praxis? Und eine entscheidende Rolle spielt dabei auch das psychosoziales Umfeld. Wie können wir darauf positiven Einfluss nehmen?
Das Seminar bietet theoretische Hintergründe aus der aktuellen Forschung zum gesamten Spektrum der Persönlichkeitsstörungen wie auch Erfahrungsaustausch und praktische Übungen zum Beziehungsaufbau. Um für die praxisnahe Anwendung intensiver üben zu können,
stehen zwei Tage Seminarzeit zur Verfügung.
ANTISOZIALE PERSÖNLICHKEITSSTÖRUNG
Antisoziales Verhalten ist häufig schwer zu ertragen, vor allem weil es dabei auch um das Missachten der Rechte anderer Personen geht. Antisoziales Verhalten ist vor allem (aber nicht nur) für die Antisoziale Persönlichkeitsstörung (entspricht der Dissozialen Persönlichkeitsstörung in der ICD-10) charakteristisch, die in der Bevölkerung bei bis zu 3,3% diagnostiziert werden kann und somit eine häufige psychische Störung darstellt (zum Vergleich: die Borderline-Persönlichkeitsstörung weist eine Prävalenz von bis zu 5,9% auf). Bis vor kurzem galt die Antisoziale Persönlichkeitsstörung als völlig unbehandelbar. Mittlerweile setzt sich aber die Ansicht durch, dass eine Untergruppe durchaus von Psychotherapie profitieren kann. Umso wichtiger ist es, einen professionellen Umgang mit antisozialen Patienten/Klienten zu finden.
Im Seminar wird dieses Störungsbild vorgestellt und mögliche therapeutisch/betreuerische (Be-)Handlungsoptionen werden betrachtet und gemeinsam diskutiert. Die TeilnehmerInnen sollten Fälle darstellen, auf die gemeinsam geschaut wird. Hierbei liegt der Fokus auf antisozialem Verhalten – ob nun im Rahmen einer Antisozialen Persönlichkeitsstörung oder einer anderen psychischen Störung.
PSYCHOSE UND SUCHT
…zwischen Gummiband und Maschendraht
Der Schwerpunkt des Seminars widmet sich dem praxisrelevanten Umgang mit den sog. „Systemsprengern“. Am Beispiel der Wirkungsweise verschiedener Suchtmittel soll die spezifische Wechselwirkung zwischen den beiden Einzelerkrankungen beleuchtet werden. An ganz praxisorientierter Fallarbeit und am Beispiel eines Teams, das diese Arbeit leistet, werden die Besonderheiten und die damit verbundenen Chancen, aber auch die Fallstricke erarbeitet und aufgezeigt, die eine Arbeit/Umgang mit den sog. Doppeldiagnosepatienten mit sich bringt.
Ziel des Seminars ist eine sichere Herangehensweise im Umgang mit Psychose und Sucht-Patienten, sowie eine sinnvolle Vernetzung zum Wohle des Klienten.
EVOLUTIONÄRE PSYCHIATRIE – WARUM WIR KEINE SPOCKS SIND
Für gewöhnlich betrachten Therapeuten und andere professionelle Helfer psychische Störungen aus dem Blickwinkel der aktuellen Umstände und der persönlichen Entwicklung des Einzelnen. Dieser Blickwinkel erklärt möglicherweise die Entstehung der aktuellen Krise aber nicht in jedem Fall ihre Ausprägung, sprich die zu beobachtenden psychopathologischen Symptome.
Wie kommt es eigentlich zum Auftreten depressiver Symptome oder Selbstverletzungen?
Warum zeigen sich die Symptome patientenübergreifend in bestimmten Mustern so und nicht anders?
Was geschieht eigentlich bei einer Psychose?
Warum treten mit ihr unter anderem Verfolgungsideen und Stimmenhören auf?
Was heißt „ver-rückt“ werden im Kern unseres Seins?
Welche Rolle spielen bei psychiatrischen Störungen die Gene?
Welche die Emotionen und welche die Kognitionen?
Aus einem evolutionspsychiatrischem Blickwinkel wollen wir uns jenseits der atheoretischen ICD 10 Klassifikation mit den psychotischen Krankheitsbildern, den affektiven Störungen sowie den neurotischen und somatiformen Störungen beschäftigen, um ein strukturelles Verständnis der menschlichen Psyche zu erarbeiten, welches helfen kann im Alltag die schwierige Arbeit der Begleitung und Stabilisierung psychisch Kranker besser balancieren zu können.
BORDERLINE
Der Umgang mit Borderline erkrankten Menschen wird sehr häufig als belastend erlebt, von einzelnen Bezugspersonen aber auch von ganzen Teams.In dieser Fortbildung geht es darum, das Krankheitsbild zu verstehen, um eine professionelle, förderliche Haltung zu finden bzw. diese zu bewahren – zum Nutzen für die Betroffenen und natürlich auch für uns selbst und unser Team. Praxisnah mit theoretischen Inputs.
DIE DUNKLE SEITE DER NACHT – DEPRESSIVE MENSCHEN VERSTEHEN UND BEGLEITEN
Die depressiven Störungen gehören zu den häufigen psychischen Erkrankungen. Ihre Auslöser sind vielfältig wie auch ihre Verlaufsformen. Die von ihnen betroffenen Menschen durchwandern eine Ödnis und Einsamkeit, was sie nicht selten verzweifeln lässt und zu Selbstmordhandlungen verleitet.
Was geschieht in einer Depression mit dem Betroffenen?
Welche Veränderungen finden sich im Gehirn, dem Denken und den Gefühlen?
Welche Auswirkungen hat dies auf das soziale Umfeld? Auf Angehörige, Freunde und medizinische Helfer?
Woran erkennt man überhaupt eine Depression und wie kann man die Betroffenen auf welchen Ebenen unterstützen?
Im Seminar wollen wir gemeinsam versuchen, uns diesem Krankheitsbild sowie dem Innenleben der depressiven Menschen anzunähern. Das Seminar soll Mut machen, sich mit der Depression gewinnbringend für die tägliche Arbeit auseinanderzusetzen und die Betroffenen auf ihrem schwierigen Weg hinaus aus der krankheitsbedingten Ödnis zu begleiten.
TRAUMA UND TRAUMAFOLGESTÖRUNG
Wie erkenne ich Trauma und Traumafolgestörungen? Was muss in der Beratung und Behandlung berücksichtigt werden, welche Dynamik entfaltet sich durch ein unbearbeitetes Trauma und welche Vorkehrungen muss ich treffen, um für die eigene Psychohygiene zu sorgen? Diesen Fragen gehen wir in dem Seminar nach.
SCHIZOPHRENIE – ICH BIN DOCH NICHT VER-RÜCKT
Menschen mit schizophrenen Psychosen bilden einen großen Anteil in der ambulanten Betreuung. Neben diagnostischen Grundkenntnissen vermittelt dieses Seminar ein inneres Verständnis für die Art des Denkens, Fühlen und Wollens von Betroffenen. Der Umgang und die Bewältigung schwieriger Situationen stehen im Mittelpunkt des Seminars.
HANDWERKSZEUG
Was verstehen wir unter Handwerkszeug? Das sind zum einen sinnvolle METHODEN und TECHNIKEN, die unterstützen können, die Arbeit in bestimmtem Sinne zielgerichteter und erfolgreicher zu gestalten.
Zum anderen aber verstehen wir uns selbst als Mitarbeiter und Mitarbeiterin als Instrument, das gestimmt werden kann, um den Anforderungen im Arbeitsleben gerecht zu werden, denn wir sind es ja als ganzer Mensch, der sich in die Arbeit einbringt.
Und als solcher profitieren unsere Klientinnen und Klienten davon, wenn wir uns weiterentwickeln genauso, als wenn wir neue Methoden in der Arbeit zum Ansatz bringen.
SCHULDEN IM ARBEITSALLTAG I: EXISTENZSICHERUNG – KOMPAKT
ALS ONLINE SEMINAR:
Infolge der aktuellen Corona Lage möchten wir derzeit darauf verzichten, auf freie Plätze im Seminar „Schulden im Arbeitsalltag 1“ hinzuweisen. Aber weil es uns von der Thematik, vom Zeitumfang und der Bereitschaft des Dozenten als geeignet erscheint, wollen wir dieses Seminar Online anbieten.
In vielen Arbeitszusammenhängen spielen finanzielle Probleme eine immer größere Rolle. Inkassounternehmen und Rechtsanwälte fordern in teilweise unverständlichen und angsteinflößenden Schreiben die Begleichung von Forderungen und schaffen es so, dass die SchuldnerInnen aus ihrem Existenzminimum Zahlungen leisten. Oft bleibt dann kein Geld mehr für Miete, Strom, wichtige Versicherungen und Lebenshaltung. Es kommt zu Mietvertragskündigungen, zur Einstellung der Stromversorgung, zum Notlagentarif in der Krankenkasse. Kommen dann noch Kontopfändungen oder andere Zwangsvollstreckungsmaßnahmen hinzu, wird die Situation immer bedrohlicher. Im Rahmen des Kompaktseminars sollen Erste Hilfe – Maßnahmen und Unterstützungsmöglichkeiten bei genau diesen Herausforderungen im Mittelpunkt stehen.
Fachkräfte der Sozialen Arbeit erhalten anwendungs- und lösungsorientiertes Handlungswissen.
Wir weisen auf den zweiten Teil dieser Fortbildung hin, die im Oktober stattfindet:
Schulden im Arbeitsalltag II: Lösungsstrategien – kompakt
Zeit: 20.Oktober 2021 (9 – 13 Uhr) siehe auch Seite 21
UMGANG MIT KRISEN UND SUIZIDALITÄT
Das Erkennen von krisenhaften Entwicklungen und die Durcharbeitung von Krisen soll vermittelt und theoretisch fundiert werden. Hierzu werden Modelle, Methoden und Techniken aus der Krisenintervention vorgestellt und an Beispielen aus der Praxis eingeübt. Dazu gehört auch der Umgang mit Suizidalität.
PSYCHOEDUKATION
Psychoedukation gewinnt immer mehr an Bedeutung.
Die Auseinandersetzung mit der eigenen Erkrankung und aktives Mitwirken bei der Gesundung, wird im somatischen Bereich fast schon vorausgesetzt. Warum nicht auch bei psychischen Erkrankungen? Psychoedukation als Maßnahme bietet den Betroffenen die Möglichkeit, im Sinne von Recovery und Empowerment, die eigene Erkrankung durch Wissensvermittlung, Aufklärung und Beratung besser verstehen und bewältigen zu können.
Ziel des Seminars ist es, Anregungen zu Aufbau und Anleitung einer Psychoedukationsgruppe zu geben und Mut zu machen, kreativ mit verschiedenen Manualen umzugehen. Denn in der Praxis zeigt sich, dass die aktuellen Manuale an die jeweiligen Rahmenbedingungen angepasst werden müssen, damit Psychoedukation als Maßnahme zur Gesundheitsbildung, Wissensvermittlung, Aufklärung und Beratung sowohl für Betroffene mit psychischen Erkrankungen als auch für deren Angehörigen zur Anwendung kommen kann.
In der Klinik ist die Zeit sehr begrenzt oder die Erkrankung noch zu akut. Im außerklinischen Bereich sind die Bedingungen für Psychoedukationsgruppen gut geeignet. Ist es sinnvoll, verschiedene Störungsbilder in einer Gruppe zusammenzufassen? Verschiedene Materialien zu den Störungsbildern werden vorgestellt.
Welche Schwierigkeiten ergeben sich? Welche Strategien im Umgang damit haben sich in der Praxis bewährt? Das Seminar ist sowohl für Neulinge auf diesem Gebiet, als auch für Erfahrene geeignet. Um die praxisnahe Anwendung der Edukation intensiver üben zu können, stehen zwei Tage Seminarzeit zur Verfügung.
GRUPPENDYNAMIK UND GRUPPENLEITUNG
Einen großen Teil unseres Lebens verbringen wir in Gruppen. Wir brauchen andere Menschen, um uns zu fühlen und zu wissen, wer wir sind, Verbundenheit und Freude zu erleben, um unsere Ziele zu erreichen und sich weiterzuentwickeln. In der ambulanten sozialpsychiatrischen Arbeit können Gruppen dabei unterstützen, dass Menschen sich wieder als einen Teil einer Gemeinschaft erleben können und ermutigt werden, gesundende Prozesse aufzugreifen. So individuell jeder Mensch ist und so unterschiedlich Gruppen sein können, gibt es Abläufe und Dynamiken, die sich wiederholen, wenn wir sie als solches erkennen lernen.
Für eine gelungene Anleitung einer Gruppe können wir uns Basics aneignen und unsere Wahrnehmung schärfen, was in einer Gruppe gerade geschieht:
Wie leite ich eine Gruppe, was muss ich bei der Zusammenstellung von Gruppen beachten, wer ist nicht „gruppenfähig“, wie gehe ich mit Widerständen und anderen schwierigen Situationen in einer Gruppe um? Es werden bewährte Methoden und Techniken zur Leitung und Durchführung von Gruppen vorgestellt. Eigene Praxisbeispiele können gerne mitgebracht werden.
KREATIVITÄT – EINE RESOURCE FÜR SELBSTHEILUNGSPROZESSE
Die Möglichkeit des symbolischen Ausdrucks und Kommunikation über Metaphern unterscheidet den kreativen Ausdruck von anderen Ausdrucksmöglichkeiten. Seit Langem ist bekannt, dass künstlerische Tätigkeiten eine heilende Wirkung haben, das Selbstbewusstsein stärken, die Experimentierfreude erhöhen und das Erarbeiten von Ressourcen erleichtern. In dieser Fortbildung möchten ich Ihnen an 2 Tagen einige theoretische Grundlagen und praktische Anregungen dazu mitgeben, wie Sie kreative Mittel unterstützend in Ihre Arbeit mit Menschen einfließen lassen können. Hierbei sind keine Vorkenntnisse, weder im künstlerischen noch im therapeutischen Bereich, nötig. Bringen Sie lediglich ein Interesse für die Möglichkeiten, die kreative Prozesse im Genesungs- bzw. Stabilisierungsprozess bieten können, mit.
(SELBST-)MITGEFÜHL UND ACHTSAMKEIT IN BERATUNG UND THERAPIE – ein „neuer“ Umgang mit schwierigen Emotionen
Die meisten unserer KlientInnen haben in ihrer Biographie wenig Verständnis und Mitgefühl erlebt – in Folge dessen fällt es Ihnen sehr häufig schwer, im Erwachsenenalter auftretende negative Gefühle für sich gut zu erkennen und zu regulieren, was eine Vielzahl von psychischen Problemen nach sich ziehen kann. Inzwischen gibt es eine Reihe von Untersuchungen, die den positiven Effekt von Achtsamkeits- und (Selbst-)Mitgefühlsorientierten Interventionen auf die psychische Gesundheit generell, aber auch auf konkrete Schwierigkeiten der Emotions- und Selbstregulation zeigen.
Ziel des Seminars ist es, einerseits theoretisch die relevanten Konzepte und Behandlungsmodelle der achtsamkeits- und mitgefühlsorientierten Interventionen vorzustellen und zugleich konkrete, alltagsnahe Übungen und Interventionen vorzustellen und einzuüben, die unseren Klienten (und uns selbst) helfen, mehr Achtsamkeit und Mitgefühl im Umgang mit schwierigen Emotionen zu entwickeln (inkl. eines Austauschs zur Vermittlung an den Klienten). Ein Fokus des Workshops wird auch auf unserem eigenen Umgang mit schwierigen Emotionen im Therapie und Beratungsprozess liegen (Stichwort z.B. Mitgefühls-Müdigkeit, „Burnout“) sowie einen Anteil an Selbsterfahrung bei den konkreten Übungen beeinhalten. .
MOTIVIERENDE GESPRÄCHSFÜHRUNG
Problematisches Verhalten hat für die Betroffenen oft zwei Seiten: Beziehungen zu Familie und Freunden leiden, psychische Probleme bleiben aufrechterhalten oder verstärken sich und die Selbstachtung gerät ins Schwanken. Aber das problematische Verhalten lindert auch Ängste und kann Hemmungen und Sorgen vorübergehend vergessen lassen. Warum also sich ändern, eine Stütze gegen ein Risiko eintauschen? Motivierende Gesprächsführung ist ein zielgerichtetes, klientenzentriertes Beratungskonzept zur Lösung ambivalenter Einstellungen gegenüber Verhaltensänderungen. Die Klienten werden als selbstverantwortlich behandelt und es gilt, sie auf ihrem Weg ohne Einflussnahme oder Machtausübung zu begleiten. Der Umgang mit Widerstand und Ambivalenz steht im Zentrum der Motivierenden Gesprächsführung. Ambivalenz wird als normale Phase einer Verhaltensänderung akzeptiert, und Motivation zur Veränderung ist nicht Voraussetzung, sondern Ziel der Beratung oder psychosozialen Unterstützung.
KONSTRUKTIVER UMGANG MIT KONFLIKTEN – KONFLIKTMANAGEMENT
Konflikte sind ein notwendiger und letztlich nützlicher Bestandteil der Kommunikation und damit der Zusammenarbeit. Konflikte sind Quellen der Energie. Trotzdem ist es nicht immer einfach, Konflikte anzugehen und konstruktiv zu gestalten.
Konfliktmanagement kann aber erlernt werden. Dies üben wir in diesem Seminar:
das Verstehen von Konflikten und die eigene konstruktive Einstellung, verschiedene Kommunikationstechniken (Marshall Rosenberg, Schulz von Thun, Ruth Cohn) und die Möglichkeiten der Konfliktlösung. Dabei arbeiten wir u.a. mit Gruppenarbeit, Rollenspiel und kreativen Mitteln.
SCHULDEN IM ARBEITSALLTAG II: LÖSUNGSSTRATEGIEN – KOMPAKT
Auch wenn die existenziellen Notwendigkeiten wie Wohnen, Krankenversicherung, Umgang mit dem Gerichtsvollzieher sowie Einkommenssicherung erstmal geregelt und der finanzielle Alltag der SchuldnerInnen stabilisiert sind, die auslösenden Schulden sind meistens immer noch in erheblicher Höhe da. Im zweiten Teil der Seminarreihe geht es nun um die Analyse der Überschuldungssituation, erste Schritte im Umgang mit Gläubigern und Regulierungsmöglichkeiten. Dazu gehören auch die Vermittlung erster Kenntnisse der Forderungsüberprüfung sowie ein Überblick über das Verbraucherinsolvenzverfahren. Denn eine Entschuldung ist für die meisten SchuldnerInnen möglich und auch gesellschaftlich gewollt.
MENTALISIEREN. WAS IST DAS EIGENTLICH?
Mentalisieren bedeutet, eigenes und fremdes Verhalten in Zusammenhang mit inneren (mentalen) Zuständen (also Gefühlen, Gedanken, Vorstellungen, Überzeugungen, Wünschen usw.) zu verstehen. Es handelt sich dabei um eine spontan sich einstellende Wahrnehmung. So können wir beispielsweise in der Regel schnell erfassen, ob eine Handlung, die wir beobachten, mit Absicht oder aus Versehen passiert.
Die Fähigkeit zu Mentalisieren lernt das Kind im Laufe seiner Kleinkindzeit von seinen engsten Bezugspersonen. Kinder sind für die Entwicklung ihrer Mentalisierungsfähigkeit auf Erwachsene angewiesen. Das Gefühl für das eigene Selbst geht aus der gefühlsmäßigen Bindung zu den ersten Bezugspersonen hervor, wobei die Bindung neben dem Erleben von Schutz und Sicherheit auch das Verstehen eigener und fremder innerer Zustände und außerdem die Ermutigung, Neues zu erkunden, bewirkt. Mentalisieren heißt auch, Zweifel zuzulassen, wo vermeintliche Gewissheit herrscht. Die Nichtdurchschaubarkeit mentaler Zustände einerseits hinzunehmen und andrerseits immer wieder neugierig auf den anderen zuzugehen, bedeutet eine große Herausforderung insbesondere im Umgang mit psychisch Erkrankten.
In dem Seminar werden Grundlagen des Mentalisierens als zentrale Entwicklungsaufgabe in der Kindheit wie auch als zentrale Fähigkeit von Erwachsenen dargestellt. Anwendungen in verschiedenen Settings werden vorgestellt. Es besteht die Möglichkeit, eigene Fallbeispiele vorzustellen und zu besprechen.
„GRUPPENTRAINING SOZIALER KOMPETENZEN“ NACH HINSCH UND PFINGSTEN
Im Seminar werden ausführliche Kenntnisse über das „Gruppentraining Sozialer Kompetenzen“ nach Hinsch und Pfingsten vermittelt. In den beiden Tagen sammeln die TeilnehmerInnen erste Erfahrungen in der Anwendung der Arbeitsmaterialien und dem Durchführen von Rollenspielen. Mit Blick auf besondere Arbeitsbedingungen und einer eventuell notwendigen Modifikation ist das Ziel des Seminars, dass die TeilnehmerInnen das Gruppentraining anbieten oder Teile daraus in den Arbeitsalltag integrieren können.
Neben der therapeutischen Relevanz bietet das Seminar gleichzeitig auch Anregungen und Denkanstöße für die persönliche Entwicklung.
SELBSTFÜRSORGE: SO WIRD SIE ZUM MULTITOOL IM ARBEITSALLTAG
Selbstfürsorge wird im klassischen Sinn von Work-Life-Balance oft so verstanden, als müsse man sich in der Freizeit wieder fit für die anstrengende Arbeit machen. Dieses Seminar will zeigen, wie Selbstfürsorge mit vielen kleinen Tricks und Gewohnheiten ganz einfach in den Arbeitsalltag integriert werden kann – ein Werkzeug, das man in jeder Situation zur Hand haben kann!
Das Seminar richtet sich speziell an pädagogisch/therapeutisch-tätige Berufsgruppen: Wie können sie bei allen Belastungen psychisch gesund bleiben und die Freude an ihrer Arbeit dauerhaft behalten? Hierzu wird zunächst der theoretische Ansatz der Spannungsregulierung vermittelt, um tiefer zu verstehen, wie Stress psychisch und körperlich verarbeitet wird und welche Spuren dies in der eigenen Gesundheit hinterlassen kann. Vor allem aber werden konkrete Anregungen und Ideen zur Selbstfürsorge im Arbeitsalltag vorgestellt und verschiedene Techniken ausprobiert.
Gemeinsam wird erarbeitet, wie praxistauglich die Methoden für den jeweiligen Arbeitsbereich sind. Am Ende stellen sich die Teilnehmer*innen aus einer Vielzahl von teilweise auch vergnüglichen Methoden ihr eigenes Selbstfürsorge-Multitool zusammen.
DAS SPANNUNGSVERHÄLTNIS NÄHE – DISTANZ IN PROFESSIONELLEN BEZIEHUNGEN
Wie komme ich immer wieder in eine angemessene Balance? Arbeit mit Klienten ist vor allem dann erfolgreich, wenn ein „Arbeitsbündnis“ geschlossen werden kann. Dies setzt Beziehungsarbeit voraus für die Entwicklung von Vertrauen, Offenheit, Zuverlässigkeit. Als Fachkräfte handeln Sie zwar in ihrer Rolle, sind aber immer auch als Mensch beteiligt, oft betroffen – und werden wohl an erster Stelle als hilfreicher Mensch von Ihren Klienten angesehen. Da fällt es unter Umständen schwer, ausreichend Abstand zu wahren zu den Erlebnissen und Belastungen oder auch Wünschen und Bedürfnissen Ihrer Klientel.
Professionelle Distanz ist ebenfalls eine Anforderung an Sie als Fachkräfte in der sozialen Arbeit, um Abstand zu wahren, nicht verwickelt oder vereinnahmt zu werden von Klienten und Systemen, die Sie zu begleiten haben. Die einen betonen die Nähe, ohne sie ist keine Beziehungsgestaltung möglich, die anderen sehen in der Distanz ein wichtiges Kriterium für Professionalität. Je näher wir uns kommen, umso mehr achten wir auf unsere Autonomie und umgekehrt.
Es geht nicht um richtig oder falsch, sondern um die Balance, das rechte Maß von Nähe und Distanz im Umgang mit den einzelnen Klienten immer wieder neu zu finden und zu entwickeln. Dazu braucht es die Fähigkeit der Selbstreflexion, um zu erkennen, welche eigenen MOTIVE und BEDÜRFNISSE an der Interaktion mit Klienten beteiligt sind. Genau das will dieses Seminarangebot fördern, sich selbst im Hinblick auf Nähe/Distanz auf die Spur zu kommen, angeregt durch Impulsreferate, doch vor allem durch Übungen, die konkrete Erfahrungen für die Reflexion liefern
EIN KLEINES CURRICULUM:
DIALEKTISCH-BEHAVIORALE-THERAPIE – DBT
Die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) von M. Linehan ist ein störungs-spezifisches Konzept zur Behandlung der Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS), dessen therapeutische Effizienz vielfach wissenschaftlich nachgewiesen wurde. In den letzten Jahren gibt es zunehmend Befunde, dass das DBT-Konzept ebenso für andere Störungsbilder mit ausgeprägter Emotionsregulations- und
Intreraktionsproblematik hilfreiche Lösungsansätze bietet, so dass spezifische Erweiterungen entwickelt wurden (z.B. Essstörungen, Sucht).
Nach Vermittlung des DBT-therapeutischen Grundverständnisses, des biosozialen Entstehungsmodells der BPS und der borderlinetypischen Symptomatik werden die darauf abgestimmten Module im Rahmen der DBT-Struktur präsentiert.
Das Skillstraining wird anwendungsorientiert vorgestellt. Der therapeutische Umgang mit suizidalem und selbstverletzendem Verhalten, aber auch anderen schwierigen Situationen wie z.B. interaktionellen Verstrickungen wird erläutert und mit den TeilnehmerInnen in Rollenspielen eingeübt.
EIN KLEINES CURRICULUM:
TEAMLEITUNG IN SOZIALEN EINRICHTUNGEN WIE GEHT FÜHREN? LEITUNGSKOMPETENZEN ENTWICKELN UND TRAINIEREN.
n diesen drei Seminaren geht es um das Verstehen und Trainieren von Führung. Welche Führungsstile gibt es, wo verorte ich mich zurzeit dabei und wie will ich mich weiterentwickeln? Im zweiten Teil beschäftigen wir uns mit dem Aufbau, den Rollen und der Dynamik von Teams und Gruppen und den Mitteln einer Führungskraft ein Team aufzubauen und zu leiten. Im dritten Seminar werden wir uns dem Zeitmanagement, der Gesprächsführung und dem Konfliktmanagement widmen und Kommunikationstechniken trainieren. Methodisch wechseln Impulsreferate, Rollenspiel, Gruppenarbeit und kreative Methoden einander ab. Nach Beendigung des Seminars können sich die Teilnehmer*innen für eine Weiterarbeit zu einer Supervisionsgruppe zusammen finden, die die eigene Führungsqualität sichert, reflektiert und weiter entfaltet.