Archiv – Seminare 2022
„ BILDUNG BEDEUTET NICHT, EINEN EIMER ZU FÜLLEN, SONDERN EIN FEUER ANZUZÜNDEN.
WILLIAM BUTLER YEATS
LIEBE FORTBILDUNGSINTERESSIERTE,
wir freuen uns, Ihnen unsere neue Fortbildungsinitiative für das Jahr 2022, vorzustellen. An die aktuelle Situation angepasste Seminare mit abgestimmten Hygienekonzepten ermöglichen uns, das „Miteinander-im-Kontakt-sein“ wieder mit echter Präsenz erlebbar zu gestalten. Im Jahr 2022 können Sie sich auf Bewährtes verlassen und sind eingeladen, in neue Themenkomplexe mit neuen Referenten*innen aktiv einzusteigen. Neu im Programm sind Angebote aus dem Fachbereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie.
Neue Themen sind im Programm mit gekennzeichnet.
Sich im Miteinander fortzubilden, bleibt die Devise für den im Mai 2021 neu gewählten Vorstand des Bildungsforum. Barbara Claußen, Anke Naefcke und Jörg Rainals werden künftig das Forum vertreten und den Leitgedanken, Fortbildung und Austausch über „Psychische Erkrankung“ in Interaktion und Begegnung zu erleben, bewahren. Es wird ein weiterer Tagungsort angeboten – wir freuen uns, mit dem Alsterforum in Hamburg Poppenbüttel – einen weiteren zentralen Veranstaltungspartner gefunden zu haben. Bitte achten Sie bei der Anmeldung zum Seminar auf den Veranstaltungsort!
Interessierte TeilnehmerInnen können sich jederzeit online über www.bildungsforum-hamburg.com informieren und per Email: kontakt@bildungsforum-hamburg.com anmelden und ergänzende Informationen erhalten.
Herzliche Grüße vom bildungsforum-hamburg Team
Achtung Zusatzseminar im Oktober 2022! – Angststörungen –
KINDER- UND JUGENDPSYCHIATRIE
DEPRESSIONEN IM KINDES- UND JUGENDALTER – WAS UNTERSCHEIDET EINE DEPRESSIVE REAKTION VON EINER TRAUERREAKTION
Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Ihre Verhaltensweisen und emotionalen Reaktionen lassen sich nicht immer leicht verstehen und entschlüsseln. In der Pandemie wird viel über die Belastungen der Kinder und Jugendlichen gesprochen. Woran können wir erkennen, ob ein Kind oder Jugendlicher ernsthaft belastet ist? In dem Seminar wird ein Einblick in die Entwicklungspsychologie der Kindheit und der Jugend gegeben mit besonderer Beachtung der Entwicklung von Depressionen. Außerdem werden Trauerreaktionen im Kindesalter und die Unterscheidung zur Depression beschrieben. Dabei wird insbesondere ein familiendynamischer Blick eingenommen:kindliche Verhaltensweisen werden im Kontext transgenerationaler Entwicklungen in der Familie betrachtet. Das Seminar richtet sich an Interessierte aller Bereiche, ein interdisziplinärer Austausch ist gewünscht und eigene Beispiele können besprochen werden. Eigene kindliche Erfahrungen verschwinden nicht, sondern leben in den Erwachsenen weiter, zum Teil, ohne dass wir es merken. Auch für Menschen, die überwiegend mit Erwachsenen arbeiten, kann es also hilfreich sein, sich in kindliche Perspektiven einzudenken.
(FRÜHKINDLICHES) TRAUMA UND BINDUNG
Von Trauma wird viel geredet, doch das Wissen darüber ist oft unpräzise. Dieses Seminar vermittelt psychotraumatologisches Grundwissen zum komplexen Zusammenhang zwischen Traumatisierung und Persönlichkeitsstörungen sowie affektiven Störungen. Dabei lernen wir insbesondere die direkten und indirekten Auswirkungen negativer Bindungserfahrungen auch auf der neurophysiologischen Ebene besser zu verstehen. Auf dieser Basis steigen wir in ganz praktische Übungen ein, um eine traumasensible Haltung zu entwickeln, die den Betroffenen mit ihren sehr unterschiedlichen Traumafolgestörungen gerecht wird. Dabei nehmen wir immer auch die entlastende Wirkung einer traumasensiblen Arbeitsweise für die in der Sozialpsychiatrie Tätigen in den Blick.
BEZIEHUNG STATT PILLEN ODER „WEM GEHÖRT DAS PROBLEM?“
Mittel gegen „schlimme Kinder“ werden inflationär verordnet und unterliegen häufig sogar dem Betäubungsmittelgesetz. Entwicklungskrisen von Kindern und Jugendlichen sowie bisweilen prekäre und pathogene psychosoziale Lebenskontexte werden auf die Ebene von Störungen im Hirnstoffwechsel reduziert, wichtige psychotherapeutische Möglichkeiten der Einwirkung häufig nicht genutzt.
Wie kommt das? Dieser Frage wird in diesem Seminar nachgegangen: Wirkweisen der Medikation und deren Risikoprofile werden beschrieben, die Möglichkeiten notwendiger multimodaler Therapieansätze werden ebenso diskutiert wie das Zusammenwirken einer bisweilen geschlossenen Front von Akteuren in diesem Geschehen, das auch als Ausdruck gesellschaftlicher Verrohung verstanden werden kann.
*Dieses Seminar richtet sich vor allem an Professionelle aus dem Kinder- und Jugendhilfebereich.
MENTALISIEREN: DENKEN UND ARBEITEN MIT DEM BAUCHGEFÜHL – WIE LERNEN WIR, UNS IN ANDERE HINEINZUVERSETZEN
In der sozialen Arbeit haben wir es immer wieder mit Menschen zu tun, denen es schwerfällt, sich in die Verhaltensweisen ihres Gegenübers hineinzuversetzen. Das kann daran liegen, dass sie im Moment oder dauerhaft Schwierigkeiten haben, zu mentalisieren. Mentalisieren bezeichnet die Fähigkeit, das eigene Handeln und Verhalten oder auch das einer anderen Person in Verbindung mit inneren Zuständen zu bringen und zu interpretieren. Unter inneren Zuständen sind Gefühle, Gedanken, Vorstellungen, Überzeugungen, Wünsche usw. zu verstehen. Es handelt sich dabei um spontan sich einstellende Wahrnehmungen. So können wir beispielsweise in der Regel schnell erfassen, ob eine Handlung, die wir beobachten, mit Absicht oder aus Versehen passiert. Die Fähigkeit zu Mentalisieren wird in der Kindheit erworben. Kinder sind dabei auf die Mentalisierungsfähigkeit ihrer Bezugspersonen angewiesen. Was geschieht, wenn diese Fähigkeit nicht richtig erlernt werden konnte? Das Gefühl für das eigene Selbst kann nicht sicher entwickelt werden. Das kann dazu führen, dass neben dem Erleben von Schutz und Sicherheit auch das Verstehen eigener und fremder innerer Zustände und die Fähigkeit, Neues zu erkunden, gehemmt sind.
Peter Fonagy und Kolleg*innen entwickelten das mentalisierungsgestützte Behandlungskonzept (MBT) zunächst für Patient*innen mit Persönlichkeitsstörungen. Inzwischen gibt es viele Erweiterungen. Mentalisieren dient der Regulierung von Emotionen und Beziehungen. In dem Seminar werden Grundlagen des Mentalisierens sowohl als zentrale Entwicklungsaufgabe in der Kindheit, wie auch als wichtige Fähigkeit von Erwachsenen dargestellt. Für den Umgang mit psychisch erkrankten Menschen und ihren Zugehörigen soll gezeigt werden, wie ihre Mentalisierungsfähigkeit gefördert werden kann. Es besteht die Möglichkeit, eigene Fallbeispiele vorzustellen und zu besprechen.
KRANKHEITSBILDER UND PRAXIS DER SOZIALPSYCHIATRIE
SCHULDEN IM ARBEITSALLTAG I: EXISTENZSICHERUNG – KOMPAKT
In vielen Arbeitszusammenhängen spielen finanzielle Probleme eine immer größere Rolle. Inkassounternehmen und Rechtsanwälte fordern in teilweise unverständlichen und angsteinflößenden Schreiben die Begleichung von Forderungen und schaffen es so, dass die SchuldnerInnen aus ihrem Existenzminimum Zahlungen leisten. Oft bleibt dann kein Geld mehr für Miete, Strom, wichtige Versicherungen und Lebenshaltung. Es kommt zu Mietvertragskündigungen, zur Einstellung der Stromversorgung, zum Notlagentarif in der Krankenkasse. Kommen dann noch Kontopfändungen oder andere Zwangsvollstreckungsmaßnahmen hinzu, wird die Situation immer bedrohlicher. Im Rahmen des Kompaktseminars sollen Erste Hilfe – Maßnahmen und Unterstützungsmöglichkeiten bei genau diesen Herausforderungen im Mittelpunkt stehen.
Fachkräfte der Sozialen Arbeit erhalten anwendungs- und lösungsorientiertes Handlungswissen.
Wir weisen auf den zweiten Teil dieser Fortbildung hin, die im September stattfindet:
Schulden im Arbeitsalltag II: Lösungsstrategien – kompakt
Zeit: 21.September 2022 (9 – 13 Uhr)
ANPASSUNG DER BETREUUNGS- UND BEHANDLUNGSSTRATEGIEN BEI EINWANDERERN MIT PSYCHISCHEN STÖRUNGEN
In Deutschland leben mittlerweile viele Menschen, die aus anderen Ländern eingewandert sind oder ihre familiären Wurzeln im Ausland haben. Unter ihnen gibt es Menschen mit psychischen Störungen, wie in allen anderen Bevölkerungsgruppen. Teilweise ist aber die Symptomatik der Störungen andersartig und/oder das soziale Umfeld der betroffenen Menschen geht anders mit den Symptomen um. Daher sind manchmal diesen Realitäten angepasste Veränderungen der Behandlungsstrategien notwendig, dieses gilt sowohl für die Psychiatrie, wie für Berufspersonen, die psychosozial oder sozial mit Menschen, die psychischen Störungen haben, arbeiten.
Dr. Brune wird im Seminar theoretische Konzepte zu der psychiatrischen, psychotherapeutischen und psychosozialen Probleme von Migranten vorstellen, diese mit Fallbeispiele beleuchten und dabei auch viel Raum für Erfahrungsaustausch und Diskussion lassen. Die Teilnehmer haben die Möglichkeit vor dem Seminar Fragen und spezielle Themenwünsche an den Seminarleiter (brune@haveno.de) mitzuteilen.
EVOLUTIONÄRE PSYCHIATRIE – WARUM WIR KEINE SPOCKS SIND
Für gewöhnlich betrachten Therapeuten und andere professionelle Helfer psychische Störungen aus dem Blickwinkel der aktuellen Umstände und der persönlichen Entwicklung des Einzelnen. Dieser Blickwinkel erklärt möglicherweise die Entstehung der aktuellen Krise aber nicht in jedem Fall ihre Ausprägung, sprich die zu beobachtenden psychopathologischen Symptome.
Wie kommt es eigentlich zum Auftreten depressiver Symptome oder Selbstverletzungen?
Warum zeigen sich die Symptome patientenübergreifend in bestimmten Mustern so und nicht anders?
Was geschieht eigentlich bei einer Psychose?
Warum treten mit ihr unter anderem Verfolgungsideen und Stimmenhören auf?
Was heißt „ver-rückt“ werden im Kern unseres Seins?
Welche Rolle spielen bei psychiatrischen Störungen die Gene?
Welche die Emotionen und welche die Kognitionen?
Aus einem evolutionspsychiatrischem Blickwinkel wollen wir uns jenseits der atheoretischen ICD 10 Klassifikation mit den psychotischen Krankheitsbildern, den affektiven Störungen sowie den neurotischen und somatiformen Störungen beschäftigen, um ein strukturelles Verständnis der menschlichen Psyche zu erarbeiten, welches helfen kann im Alltag die schwierige Arbeit der Begleitung und Stabilisierung psychisch Kranker besser balancieren zu können.
PSYCHOSE UND SUCHT
…zwischen Gummiband und Maschendraht
Der Schwerpunkt des Seminars widmet sich dem praxisrelevanten Umgang mit den sog. „Systemsprengern“. Am Beispiel der Wirkungsweise verschiedener Suchtmittel soll die spezifische Wechselwirkung zwischen den beiden Einzelerkrankungen beleuchtet werden. An ganz praxisorientierter Fallarbeit und am Beispiel eines Teams, das diese Arbeit leistet, werden die Besonderheiten und die damit verbundenen Chancen, aber auch die Fallstricke erarbeitet und aufgezeigt, die eine Arbeit/Umgang mit den sog. Doppeldiagnosepatienten mit sich bringt.
Ziel des Seminars ist eine sichere Herangehensweise im Umgang mit Psychose und Sucht-Patienten, sowie eine sinnvolle Vernetzung zum Wohle des Klienten.
BORDERLINE
Der Umgang mit Borderline erkrankten Menschen wird sehr häufig als belastend erlebt, von einzelnen Bezugspersonen aber auch von ganzen Teams.In dieser Fortbildung geht es darum, das Krankheitsbild zu verstehen, um eine professionelle, förderliche Haltung zu finden bzw. diese zu bewahren – zum Nutzen für die Betroffenen und natürlich auch für uns selbst und unser Team. Praxisnah mit theoretischen Inputs.
ARBEITEN IM GESUNDHEITSSYSTEM: WAS MACHT UNS KRANK, WAS HÄLT UNS GESUND?
Die aktuelle Coronakrise hat noch einmal schlaglichtartig deutlich gemacht, dass Mitarbeiter im Gesundheitssystem besonderen Risiken ausgesetzt sind.
Gleichzeitig ist unsere Bereitschaft, uns auch um die eigene Gesundheit zu kümmern, aus verschiedenen Gründen beschränkt. Ein gutes Gesundheitsmanagement ist aber eine Voraussetzung dafür, dass wir unsere Aufgaben langfristig erfüllen können und dabei selber zufrieden und gesund bleiben. In diesem Seminar werden die besonderen Risiken beleuchtet, mit denen wir in unserem Beruf konfrontiert werden: dazu zählen neben den äußeren Risiken auch die „inneren“ Gefahren, die sich aus unserem Rollenverständnis und unserer Sozialisation ergeben. Diskutiert wird auch die Frage, wie unterschiedliche Generationen mit ihrer Gesundheit umgehen. Schließlich diskutieren wir unsere Resilienzfaktoren, die wir dazu nutzen können, auch unter Druck die Freude an unserer Arbeit nicht zu verlieren.
Impulsvortrag: was macht uns krank – was hält uns gesund – 90 Minuten.
Warum sind wir so leicht zu kränken: Kränkungssituationen und ein konstruktiver Umgang mit diesen: Gruppenarbeit.
Gemeinsame Diskussion: Warum sind wir so leicht kränkbar? Was können wir dagegen tun?
Erfahrungsaustausch: Gesundheitsmanagement in Ihrem Bereich:
Anspruch und Wirklichkeit. Was ist da, was fehlt? Wie geht die Medizin weiter?
Welche Herausforderungen erwarten uns?
ANTISOZIALE PERSÖNLICHKEITSSTÖRUNG
Antisoziales Verhalten ist häufig schwer zu ertragen, vor allem weil es dabei auch um das Missachten der Rechte anderer Personen geht. Antisoziales Verhalten ist vor allem (aber nicht nur) für die Antisoziale Persönlichkeitsstörung (entspricht der Dissozialen Persönlichkeitsstörung in der ICD-10) charakteristisch, die in der Bevölkerung bei bis zu 3,3% diagnostiziert werden kann und somit eine häufige psychische Störung darstellt (zum Vergleich: die Borderline-Persönlichkeitsstörung weist eine Prävalenz von bis zu 5,9% auf). Bis vor kurzem galt die Antisoziale Persönlichkeitsstörung als völlig unbehandelbar. Mittlerweile setzt sich aber die Ansicht durch, dass eine Untergruppe durchaus von Psychotherapie profitieren kann. Umso wichtiger ist es, einen professionellen Umgang mit antisozialen Patienten/Klienten zu finden.
Im Seminar wird dieses Störungsbild vorgestellt und mögliche therapeutisch/betreuerische (Be-)Handlungsoptionen werden betrachtet und gemeinsam diskutiert. Die TeilnehmerInnen sollten Fälle darstellen, auf die gemeinsam geschaut wird. Hierbei liegt der Fokus auf antisozialem Verhalten – ob nun im Rahmen einer Antisozialen Persönlichkeitsstörung oder einer anderen psychischen Störung.
GRUPPENDYNAMIK UND GRUPPENLEITUNG
Einen großen Teil unseres Lebens verbringen wir in Gruppen. Wir brauchen andere Menschen, um uns zu fühlen und zu wissen, wer wir sind, Verbundenheit und Freude zu erleben, um unsere Ziele zu erreichen und sich weiterzuentwickeln. In der ambulanten sozialpsychiatrischen Arbeit können Gruppen dabei unterstützen, dass Menschen sich wieder als einen Teil einer Gemeinschaft erleben können und ermutigt werden, gesundende Prozesse aufzugreifen. So individuell jeder Mensch ist und so unterschiedlich Gruppen sein können, gibt es Abläufe und Dynamiken, die sich wiederholen, wenn wir sie als solches erkennen lernen.
Für eine gelungene Anleitung einer Gruppe können wir uns Basics aneignen und unsere Wahrnehmung schärfen, was in einer Gruppe gerade geschieht:
Wie leite ich eine Gruppe, was muss ich bei der Zusammenstellung von Gruppen beachten, wer ist nicht „gruppenfähig“, wie gehe ich mit Widerständen und anderen schwierigen Situationen in einer Gruppe um? Es werden bewährte Methoden und Techniken zur Leitung und Durchführung von Gruppen vorgestellt. Eigene Praxisbeispiele können gerne mitgebracht werden.
KONSTRUKTIVER UMGANG MIT KONFLIKTEN – KONFLIKTMANAGEMENT
Konflikte sind ein notwendiger und letztlich nützlicher Bestandteil der Kommunikation und damit der Zusammenarbeit. Konflikte sind Quellen der Energie. Trotzdem ist es nicht immer einfach, Konflikte anzugehen und konstruktiv zu gestalten.
Konfliktmanagement kann aber erlernt werden. Dies üben wir in diesem Seminar:
das Verstehen von Konflikten und die eigene konstruktive Einstellung, verschiedene Kommunikationstechniken (Marshall Rosenberg, Schulz von Thun, Ruth Cohn) und die Möglichkeiten der Konfliktlösung. Dabei arbeiten wir u.a. mit Gruppenarbeit, Rollenspiel und kreativen Mitteln.
DIE DUNKLE SEITE DER NACHT – DEPRESSIVE MENSCHEN VERSTEHEN UND BEGLEITEN
Die depressiven Störungen gehören zu den häufigen psychischen Erkrankungen. Ihre Auslöser sind vielfältig wie auch ihre Verlaufsformen. Die von ihnen betroffenen Menschen durchwandern eine Ödnis und Einsamkeit, was sie nicht selten verzweifeln lässt und zu Selbstmordhandlungen verleitet.
Was geschieht in einer Depression mit dem Betroffenen? Welche Veränderungen finden sich im Gehirn, dem Denken und den Gefühlen? Welche Auswirkungen hat dies auf das soziale Umfeld? Auf Angehörige, Freunde und medizinische Helfer?
Woran erkennt man überhaupt eine Depression und wie kann man die Betroffenen auf welchen Ebenen unterstützen?
Im Seminar wollen wir gemeinsam versuchen, uns diesem Krankheitsbild sowie dem Innenleben der depressiven Menschen anzunähern. Das Seminar soll Mut machen, sich mit der Depression gewinnbringend für die tägliche Arbeit auseinanderzusetzen und die Betroffenen auf ihrem schwierigen Weg hinaus aus der krankheitsbedingten Ödnis zu begleiten.
SCHIZOPHRENIE – DAS WESEN DER SCHIZOPHRENIE …
… ist bis heute mit Blick auf die Ursachen und Entstehungsbedingungen nicht sicher geklärt. Dieses Seminar vermittelt zunächst einen fundierten Überblick zu Symptomatik, Verläufen und Behandlungsmöglichkeiten der Störungsbilder im schizophrenen Formenkreis. Im zweiten Teil werden über einen verstehenden Zugang psychotischen Erlebens adäquate Formen von Kontakt, Begegnung und professionellem Umgang mit an Schizophrenie Erkrankten entwickelt.
SCHULDEN IM ARBEITSALLTAG II: LÖSUNGSSTRATEGIEN – KOMPAKT
Auch wenn die existenziellen Notwendigkeiten wie Wohnen, Krankenversicherung, Umgang mit dem Gerichtsvollzieher sowie Einkommenssicherung erstmal geregelt und der finanzielle Alltag der SchuldnerInnen stabilisiert sind, die auslösenden Schulden sind meistens immer noch in erheblicher Höhe da. Im zweiten Teil der Seminarreihe geht es nun um die Analyse der Überschuldungssituation, erste Schritte im Umgang mit Gläubigern und Regulierungsmöglichkeiten. Dazu gehören auch die Vermittlung erster Kenntnisse der Forderungsüberprüfung sowie ein Überblick über das Verbraucherinsolvenzverfahren. Denn eine Entschuldung ist für die meisten SchuldnerInnen möglich und auch gesellschaftlich gewollt.
DAS SPANNUNGSVERHÄLTNIS NÄHE – DISTANZ IN PROFESSIONELLEN BEZIEHUNGEN
Wie komme ich immer wieder in eine angemessene Balance? Arbeit mit Klienten ist vor allem dann erfolgreich, wenn ein „Arbeitsbündnis“ geschlossen werden kann. Dies setzt Beziehungsarbeit voraus für die Entwicklung von Vertrauen, Offenheit, Zuverlässigkeit. Als Fachkräfte handeln Sie zwar in ihrer Rolle, sind aber immer auch als Mensch beteiligt, oft betroffen – und werden wohl an erster Stelle als hilfreicher Mensch von Ihren Klienten angesehen. Da fällt es unter Umständen schwer, ausreichend Abstand zu wahren zu den Erlebnissen und Belastungen oder auch Wünschen und Bedürfnissen Ihrer Klientel.
Professionelle Distanz ist ebenfalls eine Anforderung an Sie als Fachkräfte in der sozialen Arbeit, um Abstand zu wahren, nicht verwickelt oder vereinnahmt zu werden von Klienten und Systemen, die Sie zu begleiten haben. Die einen betonen die Nähe, ohne sie ist keine Beziehungsgestaltung möglich, die anderen sehen in der Distanz ein wichtiges Kriterium für Professionalität. Je näher wir uns kommen, umso mehr achten wir auf unsere Autonomie und umgekehrt.
Es geht nicht um richtig oder falsch, sondern um die Balance, das rechte Maß von Nähe und Distanz im Umgang mit den einzelnen Klienten immer wieder neu zu finden und zu entwickeln. Dazu braucht es die Fähigkeit der Selbstreflexion, um zu erkennen, welche eigenen MOTIVE und BEDÜRFNISSE an der Interaktion mit Klienten beteiligt sind.
Genau das will dieses Seminarangebot fördern, sich selbst im Hinblick auf Nähe/Distanz auf die Spur zu kommen, angeregt durch Impulsreferate, doch vor allem durch Übungen, die konkrete Erfahrungen für die Reflexion liefern
ANGSTSTÖRUNGEN
„Wenn einer keine Angst hat, hat er keine Phantasie“ (Erich Kästner)
Angst zu empfinden gehört zu unser aller Leben. Die meisten Menschen sind mit den hilfreichen sowie mit den hinderlichen Einflüssen von Angst auf unser Handeln und Erleben vertraut. Angststörungen liegen vor, wenn Ängste übertrieben oder grundlos auftreten bzw. unrealistisch erscheinen. Angsterkrankungen gehören ebenso wie Depressionen zu den häufigsten psychiatrischen Diagnosen. Die Übergänge zwischen „gesunder“ und „pathologischer“ Angst sind dabei oft fließend.
Das Seminar stellt unterschiedliche Angststörungen ausführlich und mit Fallbeispielen vor und beleuchtet jeweils Fragen von Differentialdiagnostik und Komorbiditäten. Im weiteren geht es um Möglichkeiten und Grenzen der psychiatrischen und der psychotherapeutischen Behandlung sowie um Besonderheiten im Umgang mit dieser Patient*innengruppe.
TRAUMA UND TRAUMAFOLGESTÖRUNG
Wie erkenne ich Trauma und Traumafolgestörungen? Was muss in der Beratung und Behandlung berücksichtigt werden, welche Dynamik entfaltet sich durch ein unbearbeitetes Trauma und welche Vorkehrungen muss ich treffen, um für die eigene Psychohygiene zu sorgen? Diesen Fragen gehen wir in dem Seminar nach.
„GRUPPENTRAINING SOZIALER KOMPETENZEN“ NACH HINSCH UND PFINGSTEN
Im Seminar werden ausführliche Kenntnisse über das „Gruppentraining Sozialer Kompetenzen“ nach Hinsch und Pfingsten vermittelt. In den beiden Tagen sammeln die TeilnehmerInnen erste Erfahrungen in der Anwendung der Arbeitsmaterialien und dem Durchführen von Rollenspielen. Mit Blick auf besondere Arbeitsbedingungen und einer eventuell notwendigen Modifikation ist das Ziel des Seminars, dass die TeilnehmerInnen das Gruppentraining anbieten oder Teile daraus in den Arbeitsalltag integrieren können.
Neben der therapeutischen Relevanz bietet das Seminar gleichzeitig auch Anregungen und Denkanstöße für die persönliche Entwicklung.
KRISENINTERVENTION UND SUIZIDALITÄT
Das Erkennen von krisenhaften Entwicklungen und die Durcharbeitung von Krisen soll vermittelt und theoretisch fundiert werden. Hierzu werden Modelle, Methoden und Techniken aus der Krisenintervention vorgestellt und an Beispielen aus der Praxis eingeübt. Dazu gehört auch der Umgang mit Suizidalität.
SELBSTFÜRSORGE: SO WIRD SIE ZUM MULTITOOL IM ARBEITSALLTAG
Selbstfürsorge wird im klassischen Sinn von Work-Life-Balance oft so verstanden, als müsse man sich in der Freizeit wieder fit für die anstrengende Arbeit machen. Dieses Seminar will zeigen, wie Selbstfürsorge mit vielen kleinen Tricks und Gewohnheiten ganz einfach in den Arbeitsalltag integriert werden kann – ein Werkzeug, das man in jeder Situation zur Hand haben kann!
Das Seminar richtet sich speziell an pädagogisch/therapeutisch-tätige Berufsgruppen: Wie können sie bei allen Belastungen psychisch gesund bleiben und die Freude an ihrer Arbeit dauerhaft behalten? Hierzu wird zunächst der theoretische Ansatz der Spannungsregulierung vermittelt, um tiefer zu verstehen, wie Stress psychisch und körperlich verarbeitet wird und welche Spuren dies in der eigenen Gesundheit hinterlassen kann. Vor allem aber werden konkrete Anregungen und Ideen zur Selbstfürsorge im Arbeitsalltag vorgestellt und verschiedene Techniken ausprobiert. Gemeinsam wird erarbeitet, wie praxistauglich die Methoden für den jeweiligen Arbeitsbereich sind. Am Ende stellen sich die Teilnehmer*innen aus einer Vielzahl von teilweise auch vergnüglichen Methoden ihr eigenes Selbstfürsorge-Multitool zusammen.
EIN KLEINES CURRICULUM:
TEAMLEITUNG
DIE FÜHRUNGSKRAFT ALS COACH UND BERATER
Die Methoden des Coachings eröffnen wertvolle und zeitgemäße Handlungsoptionen. Hierarchie-Ebenen werden immer durchlässiger und die Rolle der Führung verändert sich von der vorgesetzten Autorität zum Moderator und Netzwerker. Das erfordert eine neue Beziehungsgestaltung zwischen Führungskräften und Mitarbeitern. Eine coachende Haltung und Gesprächsführung des Vorgesetzten fördern selbstverantwortliches Handeln und Motivation der Mitarbeiter.
SeminarteilnehmerInnen trainieren, motivierend, wertschätzend und lösungsorientiert zu kommunizieren und damit die Fähigkeit, Menschen in Kontakt mit ihren Ressourcen und Fähigkeiten zu bringen.
Dabei können Fälle aus ihrer täglichen Praxis eingebracht werden, für die im Laufe des Seminars Lösungsansätze erarbeitet werden. Das Ergebnis am Ende des Seminars ist ein konkreter, individuell erstellter Handlungsplan, der jedem Teilnehmer dabei hilft, seine Erkenntnisse des Trainings in die tägliche Praxis umzusetzen.
KERNINHALTE
- Coaching als Führungsinstrument, Potentiale und Grenzen
- Grundlagen des Coachings, Phasen und Fragetechniken
- Voraussetzungen für ein Coaching als Führungsinstrument
- Der Coach als Berater bei Konflikten und Mitarbeiterproblemen
- Der Coach als Mobilisator der Ressourcen und Potentialen von Mitarbeitern
- Der Coach als Impulsgeber zur Entwicklung von eigenen, kreativen Lösungsstrategien
- Der Coach, der ein Umfeld schafft in dem es Spaß macht, Leistung zu erbringen
- Transfer in den coachenden Führungsstil
- Übungen anhand persönlicher Praxisfälle mit Feedback
SEMINARORGANISATION UND METHODEN
Die Veranstaltung teilt sich in drei Kernbereiche auf:
- Wissensvermittlung – Vortrag und Diskussion im Team (mit Handouts)
- Fall Supervision – Bearbeiten eigener Fragestellungen in Kleingruppen und Reflexion im Team
- Training – Rollenspiele in Kleingruppen und Reflexion im Team
Zielgruppe: Führungskräfte, Personalverantwortliche, Projekt- und Teamleiter, die ihre Führungskompetenz erweitern wollen, um Mitarbeiter wirkungsvoll und nondirektiv zu fördern
Es gibt derzeit keine bevorstehenden Veranstaltungen.
EIN KLEINES CURRICULUM:
DIALEKTISCH-BEHAVIORALE-THERAPIE – DBT
Die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) von M. Linehan ist ein störungs-spezifisches Konzept zur Behandlung der Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS), dessen therapeutische Effizienz vielfach wissenschaftlich nachgewiesen wurde. In den letzten Jahren gibt es zunehmend Befunde, dass das DBT-Konzept ebenso für andere Störungsbilder mit ausgeprägter Emotionsregulations- und Intreraktionsproblematik hilfreiche Lösungsansätze bietet, so dass spezifische Erweiterungen entwickelt wurden (z.B. Essstörungen, Sucht). Nach Vermittlung des DBT-therapeutischen Grundverständnisses, des biosozialen Entstehungsmodells der BPS und der borderlinetypischen Symptomatik werden die darauf abgestimmten Module im Rahmen der DBT-Struktur präsentiert. Das Skillstraining wird anwendungsorientiert vorgestellt. Der therapeutische Umgang mit suizidalem und selbstverletzendem Verhalten, aber auch anderen schwierigen Situationen wie z.B. interaktionellen Verstrickungen wird erläutert und mit den TeilnehmerInnen in Rollenspielen eingeübt.
Termine nur zusammen buchbar 2×2 Tage
17./18. November 2022 (beide Tage 9 – 17 Uhr)
01./02. Dezember 2022 (beide Tage 9 – 17 Uhr)